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Mad in Germany: Warum Deutschland ein Umdenken in der psychiatrischen Behandlung braucht

Lesedauer: 21 Minuten

Zuletzt aktualisiert am 06.07.2024

Wer auf dem aktuellen Stand der Wissenschaft sein möchte, dem empfehle ich die Beiträge von Mad in America (MIA) zu lesen. Ich bin beeindruckt von MIAs Engagement für einen Wandel in der psychiatrischen Versorgung weltweit. MIA ist der Meinung, dass das derzeitige medikamentenbasierte Behandlungsmodell in unserer Gesellschaft versagt hat. Jedes Land kann sich über das »Mad in the World-Netzwerk« anschließen. Es gibt Mad in Brasilien, Mexico, Irland und viele mehr. Was es nicht gibt ist »Mad in Germany« und ich frage mich, warum das so ist?

 

Zur Vervollständigung: Es gibt Mad in Argentinien, Brasilien, Kanada, Dänemark, Finnland, Irland, Italien, Mexico, Niederlande, Norwegen, Südasien, Spanien, Schweden, Großbritannien, Portugal und Griechenland. Im Februar wäre es möglich gewesen »Mad in Germany« einzurichten.

Hinweis: Dieser Beitrag ist chronologisch sortiert. Die neuesten Updates findest Du unter diesem Hauptbeitrag.

Wer ist »Mad in America« (MIA)

»Mad in America« ist eine gemeinnützige Organisation, die sich auf vielfältige Weise für eine gerechtere und sozialere Psychiatrie einsetzt. MIA ist der Meinung, dass das derzeitige medikamentenbasierte Behandlungsmodell in unserer Gesellschaft versagt hat und dass sowohl die wissenschaftliche Forschung als auch die von Betroffenen weltweit gemachten schlimmen Erfahrungen mit der Einnahme und oder dem Reduzieren und Absetzen von Antidepressiva und anderen Psychopharmaka zeigen, das ein Umdenken in der Psychiatrie dringend notwendig ist. Ich bin einer dieser Betroffenen und stimme MIA in JEDEM Punkt zu!

Neueste Studien belegen dies. So liegt die pharmakakologische Wirkung von Antidepressiva nur bei 20 % während gleichzeitig die Häufigkeit, Dauer und Schwere von Entzugssymptomen bisher unterschätzt wurden. Demnach treten Antidepressivaentzugssyptome bei 56 % aller Patienten auf, bei 46 % sind diese schwer ausgeprägt.

Ob ein Medikament zugelassen wird oder nicht wird durch eine Nutzen-Risiken-Analyse bestimmt. Das Nutzen-Risiko-Verhältnis von Antidepressiva, insbesondere der Gruppe der SSRI/SNRI-Antidepressiva steht in keinem verantwortungsvollen Verhältnis zueinander.

Die Risiken und Nebenwirkungen übertreffen den Nutzen bei weitem! Lies dazu bitte folgenden Beitrag:

Neue Studie zeigt: Häufigkeit, Dauer und Schwere von Antidepressivaentzugssymptomatik bisher unterschätzt

Mad in America hat ein klares Leitbild, aus dem hervorgeht, dass es ein Umdenken in der psychiatrischen Versorgung braucht.

Leitbild von Mad in America:

Mad in America hat es sich zur Aufgabe gemacht, als Katalysator für ein Umdenken in der psychiatrischen Versorgung in den Vereinigten Staaten (und im Ausland) zu dienen.

Wir sind der Meinung, dass das derzeitige medikamentengestützte Behandlungsmodell in unserer Gesellschaft versagt hat und dass die wissenschaftliche Forschung sowie die Lebenserfahrung derjenigen, bei denen eine psychiatrische Störung diagnostiziert wurde, einen tiefgreifenden Wandel erfordern.

Unsere gemeinnützige Organisation fördert diesen Wandel auf verschiedene Weise:

  • Wir geben ein Webzine (ein Online-Magazin), madinamerica.com, heraus, das Nachrichten aus der psychiatrischen Forschung, journalistische Originalartikel und ein Forum für eine internationale Gruppe von Autoren – Menschen mit Lebenserfahrung, Peer-Spezialisten, Familienmitglieder, Psychiater, Psychologen, Sozialarbeiter, Programmmanager, Journalisten, Anwälte und andere – bietet, um Fragen im Zusammenhang mit diesem Ziel der Neugestaltung der Psychiatrie zu erörtern.
  • Wir produzieren Podcasts auf MIA Radio, die Interviews mit Forschern, Aktivisten und führenden Persönlichkeiten aus dem Bereich der Lebenserfahrung enthalten, die ebenfalls Themen im Zusammenhang mit der Neugestaltung der Psychiatrie behandeln.
  • Wir betreiben »Mad In America Continuing Education«, das Online-Kurse anbietet, die von führenden Forschern auf diesem Gebiet unterrichtet werden. In diesen Kursen wird das bestehende Behandlungsparadigma wissenschaftlich kritisiert und es werden alternative Ansätze aufgezeigt, die als Grundlage für ein neues Paradigma dienen könnten, bei dem die psychosoziale Betreuung im Vordergrund steht und der Einsatz von Psychopharmaka, insbesondere auf lange Sicht, zurückgedrängt wird.
  • Wir unterstützen ein Netzwerk von MIA-Global-Standorten in neun Ländern.

Wir sind davon überzeugt, dass diese Mischung aus Journalismus, Aufklärung und gesellschaftlicher Diskussion den Keim für eine dringend erforderliche Neugestaltung der psychiatrischen Versorgung in den Vereinigten Staaten und weltweit liefern kann. Es ist offensichtlich, dass unser derzeitiges Modell der Gehirnerkrankung in vielerlei Hinsicht fehlerhaft ist, und wir glauben, dass es durch ein Modell ersetzt werden muss, das unsere gemeinsame Menschlichkeit betont und eine robuste, langfristige Genesung und Wohlbefinden fördert.

Wir glauben auch, dass es wichtig ist, den Lesern die Möglichkeit zu geben, sich an dieser Diskussion zu beteiligen. Wir ermutigen unsere Leser, Kommentare zu hinterlassen (siehe unsere Richtlinien für Beiträge) und persönliche Geschichten und Meinungsäußerungen einzureichen.

Wir freuen uns über Feedback und Kommentare dazu, wie wir diese Website verbessern und weiterhin eine Online-Gemeinschaft aufbauen können, die eine gesellschaftliche Kraft für Veränderungen sein kann.

Quelle: Mad in America | Übersetzung mit DeepL Translator

»Das Mad in the World Network«: Eine globale Stimme für den Wandel

Für uns bei Mad in America erzählen der Start von »Mad in Ireland« und das wachsende »Mad in the World-Network« von einer sich versammelnden Kraft für einen Paradigmenwechsel in weiten Teilen der Welt. Manchmal kann es sich wie ein Kampf zwischen David und Goliath anfühlen, aber jedes Mal, wenn das Mad-Netzwerk erweitert wird, fühlt es sich an, als würde David ein bisschen größer werden.

Das vollständige Leitbild von MIA (englisch mit Aktivierung Übersetzer-Tool, obere Leiste)

Situation in Deutschland: Das Versagen der selbsternannten Selbsthilfeorganisationen

In Deutschland gibt es solch eine einflussreiche Organisation für Betroffene nicht.

Man könnte denken, dass das so ist, weil es in Deutschland kein Mad in Germany braucht, weil es hier weniger Betroffene gibt als in anderen Ländern? Dem ist nicht so!

Man könnte denken, dass es andere starke Organisationen gibt, die wahrheitsgemäß aufklären und sich für Betroffene in Deutschland einsetzen und ja es gibt ein paar wenige kleine Organisationen wie die DGSP (Deutsche Gesellschaft für Soziale Psychiatrie). Dort bin ich passives Mitglied.

Die DGSP hat leider kaum eine Chance gehört zu werden, solange es die Übermacht der sogenannten Selbsthilfeorganisationen für Menschen mit Depressionen, die »Stiftung Deutsche Depressionshilfe (DDH)« und die Deutsche DepressionsLiga e. V. (DDL) gibt.

Diese dubiosen Organisationen nehmen für sich in Anspruch die Interessen ALLER Menschen mit Depressionen in der Öffentlichkeit Deutschlands und gegenüber der Gesundheitspolitik zu vertreten, was sie faktisch nicht tun, solange sie das große Leid von Betroffenen, die schlimme Erfahrungen mit der Einnahme und oder dem absetzen von Antidepressiva gemacht haben, systematisch ignorieren, es sei denn wir hätten gar keine Depression und würden uns das nur einbilden, wie es suggeriert wird.

Unter Betroffenen in Facebook-Absetzgruppen und dem psyab.net Forum (größtes deutschsprachige Forum für Betroffene) und auch bei der DGSP weiß man längst, das das Lobbyorganisationen sind, deren Interessen hauptsächlich denen der Pharmahersteller gilt.

Öffentliche Meinung vs veröffentlichte Meinung

Die DDH und die DDL bestimmen in Deutschland die öffentliche Meinung und propagieren die falschen Annahmen bzgl. der Ursachen von Depressionen und deren erfolgreiche Behandlung mit Antidepressiva in der Öffentlichkeit als erwiesene Tatsache. Sie sind das Sprachrohr der Pharmahersteller. Dann heißt es, es ist doch allgemein bekannt, dass […]

Tatsächlich ist dies aber nicht die öffentliche Meinung der Bevölkerung sondern die veröffentlichte Meinung dieser Selbsthilfeorganisationen auf Anweisung der Pharmahersteller. Nur so konnte sich jahrzehntelang die nun als wissenschaftlich widerlegte These vom biochemischen Ungleichgewicht an Botenstoffen im Gehirn als Hauptursache für Depressionen und dessen Wiederherstellung durch SSRI-Antidepressiva halten.

Prof. Ulrich Hegerl ist der Cheflobbyist der Antidepressivalobby in Deutschland, ein »Silberrücken«, wie der Medizinforscher und Mitbegründer von »Nordic Cochrane«, Peter C. Gøtzsche diese Personen in Anlehnung an das Gehabe der Alphamännchen bei den Gorillas in seinem Buch Tödliche Psychopharmaka und organisiertes Leugnen – Wie Ärzte und Pharmaindustrie die Gesundheit der Patienten vorsätzlich aufs Spiel setzen nennt.

Sie spielen den Wohltäter und vertreten dabei nur knallhart und skrupellos die Interessen der Pharmahersteller. Laut ihren Satzungen sind sie pharmaunabhängig.

Alle drei Organisationen empfehlen Antidepressiva zur Behandlung von Depressionen und

Stellungnahmen, warum wir ein Mad in Germany brauchen

Hier einige Stellungnahmen bekannter Organisationen und Personen, die sich für die Gründung von Mad in Germany aussprechen:

Angesichts der Gleichgültigkeit der Gesundheitspolitik und der Psychiaterorganisationen hinsichtlich der um durchschnittlich zwanzig Jahre verringerten Lebenserwartung von Menschen mit ernsten psychiatrischen Diagnosen und entsprechender Behandlung, hinsichtlich der trotz der UN-Behindertenrechtskonvention fortgesetzten strukturellen formellen und informellen psychiatrischen Menschenrechtsverletzungen, insbesondere der Verabreichung von Elektroschocks und Psychopharmaka ohne informierte Zustimmung, der Vorenthaltung von Informationen über Abhängigkeitsrisiken bei Neuroleptika und Antidepressiva sowie Hilfen bei deren Absetzen, halte ich die Gründung von »Mad in Germany« für außerordentlich hilfreich und unterstützenswert.
Dr. phil. h.c. Peter Lehmann, Berlin

 

Oft werden Antidepressiva von Ärzten und in den Medien verharmlost. Es gibt die Non-Profit Organisation »Mad in America« in der Studien veröffentlicht sind, die von Selbsthilfeorganisationen in Deutschland nicht erwähnt werden. An der Spekulation warum wollen wir uns nicht beteiligen. Der Bundesverband Burnout und Depression e.V. .ist nicht in der Lage diese Studien zu validieren, doch betrachtet er es als seine Aufgabe auf diese hinzuweisen und unterstützt deshalb die Gründung von »Mad in Germany«.
Bundesverband Burnout und Depression e. V.

Neben dem Sponsoring durch die Pharmahersteller bekommen diese Selbsthilfeorganisationen auch noch weitere finanzielle Zuwendungen.

Selbsthilfeförderung der gesetzlichen Krankenkassen und Zuwendungen von Wirtschaftsunternehmen für Selbsthilfeorganisation

Die Deutsche Depressionsliga erhielt im Jahr 2021 Zuwendungen für verschiedene Projekte in obszöner Höhe von

1.000.805,90 Millionen Euro.

Zum Vergleich: Der »Bundesverband Burnout und Depression e.V.« bekam im letzten Jahr lächerliche 2.000 Euro Selbsthilfeförderung.

Kein einziges Projekt der DDL beschäftigt sich mit der Aufklärung über Antidepressiva, wie man diese richtig reduziert und absetzt oder den wirklichen Ursachen von Depressionen, wie sie im Bericht Understanding depression: Why adults experience depression and what can help im Kapitel 2 Why we get depressed? der »British Psychological Society« ausführlich erklärt werden und in dem der Fokus eindeutig auf psychosozialen Faktoren als Ursachen für Depressionen liegt.

Die Zuwendungen setzen sich zum größten Teil aus der Selbsthilfeförderung der gesetzlichen Krankenkassen und Zuwendungen von Wirtschaftsunternehmen zusammen:

Selbsthilfeförderung der gesetzlichen Krankenkassen

Selbtsauskunft über die Einnahmen von Wirtschaftsunternehmen

Wie so oft verpasst Deutschland die Möglichkeit, Teil einer bedeutenden Veränderung zum Wohl von Menschen zu sein! Ich schäme mich, weil es den Willen, Teil von diesem dringend notwendigen Wandel zu sein in Deutschland offensichtlich nicht gibt und das auch so gewollt ist!

Unser Wirtschaftssystem ist auf Wachstum um jeden Preis angewiesen, um weiter zu funktionieren. Der zweitgrößte Faktor für Wirtschaftswachstum sind Krankheiten oder anders gesagt: Mit Gesunden und Toten kann man kein Wachstum generieren, daher hat die Transformationsforscherin Maja Göbel recht, wenn Sie sagt:

wir leben in einem Krankheitssytem und nicht in einem Gesundheitssystem.

Ich bin wütend, das die DGSP sagt, dies müsse von Betroffenen erfolgen. Wurde »Mad in America« von Betroffenen gegründet? NEIN! Ich fühle mich vollkommen OHNMÄCHTIG!

Die selbsternannten Selbsthilfeorganisationen können inzwischen weiter in aller Ruhe ihre Lügen propagieren mit Promis als Schirmherren und Botschaftern.

Mehrmals im Jahr sitzt irgendein Promi in irgendeiner Talkshow und erzählt über seine Depressionen und dass da nur ein Ungleichgewicht im Gehirn ist, dass durch die Einnahme von Antidepressiva wieder verschwindet.

Es wird noch sehr lange dauern, bis das biochemische Modell als Ursache von Depressionen  aus den Köpfen der Psychiater, Ärzte und Menschen mit Depressionen endlich verschwindet oder wie es Gustave Le Bon in seinem Klassiker Psychologie der Massen von 1895(!!!) so treffend feststellt:

Das Wiederholte befestigt sich so sehr in den Köpfen, daß es schließlich als eine bewiesene Wahrheit angenommen wird.

Nie haben die Massen nach Wahrheit gedürstet. Von den Tatsachen, die ihnen mißfallen, wenden sie sich ab und ziehen es vor, den Irrtum zu vergöttern, wenn er sie zu verführen vermag. Wer sie zu täuschen versteht, wird leicht ihr Herr, wer sie aufzuklären sucht, stets ihr Opfer.

Daran hat sich bis heute nichts geändert!

Update vom 30.11.2023

Ich hatte Robert Whitaker, dem Begründer von MIA persönlich angeschrieben, hier seine Antwort, die Anlass zur Hoffnung macht:

Lieber Markus,

ich entschuldige mich dafür, dass ich nicht früher zurückgeschrieben habe. Wir sind daran interessiert, mit Euch über die Gründung von »Mad in Germany« zu sprechen. Ich habe aus zwei Gründen gezögert:

Erstens hatten wir im Oktober ein Treffen unserer Partnerseiten in Kopenhagen, und dieses Treffen hat dazu beigetragen, das Verständnis dafür zu festigen, wie »Mad in America« und seine Partnerseiten gemeinsam am besten zusammenarbeiten und sich gegenseitig unterstützen können, und ein Punkt, der bei diesem Treffen herauskam, war, dass wir das Netzwerk gemeinsam als “Mad in the World” bezeichnen würden.

Zweitens haben wir den Start von Partner-Websites auf Eis gelegt. Der Grund dafür ist, dass wir die Partner mit verschiedenen Ressourcen unterstützen (mehr dazu in Kürze), und da wir uns dem Jahr 2024 nähern, müssen wir die Einnahmen, die »Mad in America« jedes Jahr erzielt, erhöhen, um dieses wachsende Netzwerk zu unterstützen. Im Moment gibt es ein »Mad in Portugal«, das in den nächsten Wochen starten soll, und dann ein» Mad in Griechenland«. Wir hoffen, dass wir ab Ende Februar den Start weiterer Websites, wie »Mad in Deutschland«, unterstützen können.

Ich habe also abgewartet, wann wir mit dem Start neuer Partner vorankommen können.

Unser Ziel ist jetzt Ende Februar.

Das Verhältnis ist wie folgt:

a) Zunächst wollen wir sicherstellen, dass die Redakteure einer Partner-Website unsere allgemeine Mission teilen. Und hier ist das Mission Statement auf unserer Website:

Mad in America hat es sich zur Aufgabe gemacht, als Katalysator für ein Umdenken in der psychiatrischen Versorgung in den Vereinigten Staaten (und im Ausland) zu dienen. Wir sind der Meinung, dass das derzeitige medikamentengestützte Behandlungsparadigma in unserer Gesellschaft versagt hat und dass die wissenschaftliche Forschung sowie die Lebenserfahrung derjenigen, bei denen eine psychiatrische Störung diagnostiziert wurde, einen tiefgreifenden Wandel erfordern.

b) Wir stellen unseren Mitgliedern verschiedene Ressourcen zur Verfügung:

  • Wir hosten die Website,
  • wir stellen die Software zur Verfügung,
  • wir bezahlen eine Technikfirma, die sich um technische Probleme mit der Website kümmert,
  • wir bieten Zugang zu einem Fotoarchiv,
  • wir bieten Zugang zu einem Übersetzungsdienst (der besser ist als der kostenlose deepl-Dienst),
  • wir bieten ein organisatorisches E-Mail-Konto an und
  • wir bieten Zugang zu einem kostenpflichtigen Zoom-Konto an.

Es steht den Mitgliedern auch frei, Inhalte, die auf unserer Website erschienen sind, erneut zu veröffentlichen. Wir bemühen uns also, die Betriebskosten der einzelnen Partnerorganisationen zu übernehmen, unterstützen die Redakteure aber nicht finanziell.

c) Sobald wir sicher sind, dass die Redakteure einer vorgeschlagenen Partnerorganisation unsere Mission teilen und wir verstehen, wie ihr Engagement in der Welt der Psychiatrie aussieht, arbeitet eine Mitarbeiterin von »Mad in America«,  […] , mit ihnen zusammen, um ihre Website einzurichten und startklar zu machen.

d) Wir üben keine redaktionelle Kontrolle über die Partnerorganisationen aus. Jeder Partner entscheidet selbst, was er veröffentlichen möchte. Das ist auch der Grund, warum wir mit den Redakteuren einer vorgeschlagenen Website sprechen wollen, um ihre Arbeit in diesem Bereich und den Grund für ihr Interesse zu verstehen.

In der Vergangenheit kannte ich in der Regel die Redakteure, die eine Partnerorganisation gründen wollten, persönlich, aber jetzt haben wir mehrere Anfragen von Leuten erhalten, die ich nicht persönlich kenne, und deshalb ist es für mich und MIA wichtig, zu wissen, wer die Redakteure sind. Ich freue mich darauf, von Ihnen zu hören, und sobald ich das tue, können wir ein Treffen vereinbaren, um diese Möglichkeit zu besprechen.

Spricht einer von Ihnen Englisch? Leider spreche ich kein Deutsch, und wir haben keine Mitarbeiter, die fließend Deutsch sprechen.

Bob Whitaker Stiftung »Mad in Amerika«

Uns wird der rote Teppich ausgelegt, aber niemand will darüber gehen! Seit mehr als einem Jahr versuche ich die DGSP dazu zu bewegen das zu machen.

Warum geht das in anderen Ländern und bei uns nicht? Vielleicht kann mir das jemand beantworten! Es gibt ein Mad in Portugal und ein Mad in Griechenland. Deren Ressourcen dürften sehr viel niedriger sein, als in Deutschland!

Update vom 09.01.2024

Es gibt Anlass zur Hoffnung. Der »Bundesverband Burnout und Depression e. V.« (kurz BBuD) prüft »Mad in Germany« zu gründen und die Kooperationsgespräche mit »Mad in America« im Februar führen zu wollen.

Update vom 11.02.2024

Weder die DGSP noch der BBuD konnten sich zum Leitbild von Mad in America bisher vollständig bekennen. Meiner Meinung wird es das auch niemals geben, es wird immer jemand andere Interessen in diesen Organisationen vertreten. Wir brauchen eine Organisation, einen Verein, der geschlossen und voller Überzeugung zum Leitbild von MIA steht und dies vertritt. Somit gibt es auch weiterhin kein Mad in Germany, es fehlt am Willen und der Überzeugung sowohl im BBuD als auch der DGSP. Für Betroffene ist das ein Schlag ins Gesicht und für die deutsche Selbsthilfe ein Armutszeugnis und Offenbarungseid. Der BBuD glaubt, man könne mit der Pharmaindustrie und Psychiatrie verhandeln oder sich entgegenkommen, ein Abkommen treffen, das beide Seiten annehmen können. Der BBuD hat nicht verstanden, das »Mad in America« eine Widerstandsorganisation ist, die Widerstand gegen das falsche, da wissenschaftlich widerlegte biochemische, medikamentöse Behandlungsmodell leistet, das die unheilvolle Allianz aus Pharmaindustrie und Psychiatrie als wissenschaftlich erwiesene Tatsache propagiert. Dabei hat das medikamentöse Behandlungsmodell auf ganzer Linie versagt, wie MIA es sagt! Der Widerstandskämpfer, KZ-Überlebender und Mitautor der UN-Charta für Menschenrechte Stephane Hessel schrieb im hohen Alter zwei Streitschriften: Empört Euch und Engagiert Euch. Beide Streitschriften waren Leitbild des» »arabischen Frühlings«. Er schreibt darin:

Neues schaffen heißt Widerstand leisten, Widerstand leisten heißt Neues schaffen.

und weiter

Wenn die Menschlichkeit erstmal verloren geht, dauert es sehr lange, sie wiederzufinden.

Er sagt zu Recht, das Empörung, Protest und Demonstrationen wichtig sind, sie allein aber nicht reichen. Empörung ist sinnlos, wenn darauf kein Engagement erfolgt. Der Sozialpsychologe Harald Welzer sagt:

Jeder Mensch hat einen Spielraum, um sich zu engagieren, gegen Missstände, Ungerechtigkeit. Der Spielraum ist von Person zu Person verschieden groß. Um eine entscheidende Veränderung herbei zu führen braucht es ca 5 % engagierte Menschen aus jeder Gesellschaftsschicht, vom Millionär bis zur Reinigungskraft.

Der BBuD gibt nur folgenden Hinweis zu MIA auf seiner Website:

Durch ein Mitglied des BBuD sind wir darauf aufmerksam geworden, dass in Deutschland einige Informationen über Psychopharmaka weniger prominent dargestellt werden. Wir wissen nicht, warum das so ist. Wir glauben, dass es zum Vorteil der Betroffenen ist, diese Informationen besser zugänglich zu machen.

In einem ersten Schritt verweisen wir auf die Internetseite »Mad in America«. Hier sind vielfältige Informationen und Studien veröffentlich und ins Deutsche übersetzt. Wir sind nicht der Autor dieser Seiten und können demzufolge auch keine Gewähr für einzelne Artikel übernehmen. »Mad in America« wird immer wieder als Referenz genannt, wenn die WHO Veränderung an der psychiatrischen Versorgung fordert.

Wir teilen die Meinung von Mad in America, dass unser derzeitiges Modell der ‚»Gehirnerkrankung« in vielerlei Hinsicht fehlerhaft ist.

Update vom 12.02.2024

Gestern habe ich beschlossen mich nicht länger für die Gründung von »Mad in Germany« zu engagieren. Ich habe fast ein halbes Jahr alles gegeben, damit es zustande kommt, bisher leider ohne Erfolg. Ich brauche meine ganze Kraft für meinen eigenen Entzug und zur Unterstützung meiner Mutter bei der Pflege meines Papas, der Leukämie, Demenz, Diabetes und Polyneuropathie hat.

Wie es weiter geht bleibt offen. Ich habe folgende E-Mail an Robert Whitaker von »Mad in America«(MIA) geschrieben:

Lieber Robert,

leider muss ich Dir mitteilen, dass ich aus familiären und persönlichen Gründen nicht mehr an der Gründung von »Mad in Germany« teilnehmen kann. Der Entzug des SSRI-Antidepressiva lässt es nicht zu. Außerdem hat mein Vater Leukämie, die sich verschlimmert hat, er kann kaum noch laufen und ich möchte die Zeit, die uns noch bleibt, so gut es geht mit ihm verbringen, auch wenn er dement und apathisch wirkt. Aber manchmal gibt es auch gute Tage.

Ich brauche meine Kraft und Energie für mich selbst. Peter Lehmann wird sich mit Dir in Verbindung setzen. Ich habe eine Frage: War es genauso schwierig, die anderen Mad in … zu gründen? Ich kämpfe nun schon seit einigen Monaten darum, die beiden infrage kommenden Organisationen dazu zu bringen, sich wirklich voll für die Gründung von »Mad in Germany« einzusetzen. Vielleicht ist das von Deiner Seite aus gar nicht nötig. Ich sehe nur halb Europa beim» Mad in the World Netzwerk« mitmachen und Länder wie Argentinien, Brasilien, Mexiko und Südasien. Nur Deutschland ist mal wieder eine Ausnahme. Ich hoffe, es kommt zustande, wir brauchen es, um den Lobbyorganisationen, die hier das Sagen haben, etwas entgegensetzen zu können. Der »Bundesverband Burnout und Depression e.V.« sucht nach einer Zwischenlösung, Thomas setzt sich voll für »Mad in Germany« ein, der Verband aber noch nicht. Da ist noch viel Überzeugungsarbeit zu leisten und er macht das mit großer Leidenschaft! Viel Erfolg für Dich und» Mad in the World«, vielleicht sind wir eines Tages dabei. Bleib gesund und in Frieden. Mit freundlichen Grüßen Markus

Update vom 03.03.2024

Nachdem der BBuD derzeit (noch) nicht als Partnerorganisation für das »Mad in the World Netzwerk« von »Mad in America« infrage kommt, habe ich erneut die DGSP angeschrieben:

Schreiben an die DGSP vom 03.03.2024

Sehr geehrte Damen und Herren, mein Name ist Markus Hüfner und ich bin Mitglied in der DGSP. Der »Fachausschuss Psychopharmaka« der DGSP hat das wichtige Positionspapier »Antidepressiva: Annahmen und Fakten« veröffentlicht, das ist ein wichtiger Schritt zur Aufklärung.

Es könnte aber noch viel mehr getan werden, um Betroffenen, wie mir zu helfen und das ohne das der DGSP Kosten entstehen.

Kennen Sie »Mad in America (MIA)«? Das ist eine gemeinnützige Organisation, die sich auf vielfältige Weise für eine gerechtere und sozialere Psychiatrie einsetzt. Der Journalist Robert Whitaker, dessen Buch Anatomie einer Epidemie. Wundermittel, Psychopharmaka und die Zunahme psychischer Erkrankungen im März 2024 bei Kohlhammer erschienen ist (alternativ bei amazon bestellen ) und der auch in dem Buch »Psychopharmaka reduzieren und absetzen – Praxiskonzepte für Fachkräfte, Betroffene, Angehörige« von Peter Lehmann, der als Blogger bei MIA tätig ist, mitgeschrieben hat, ist der Gründer von MIA.

MIA ist der Meinung, dass das derzeitige medikamentenbasierte Behandlungsmodell in unserer Gesellschaft versagt hat und dass sowohl die wissenschaftliche Forschung als auch die von Betroffenen weltweit gemachten schlimmen Erfahrungen mit der Einnahme und oder dem Reduzieren und Absetzen von Antidepressiva und anderen Psychopharmaka zeigen, das ein Umdenken in der Psychiatrie dringend notwendig ist.

MIA hat es sich zur Aufgabe gemacht, ein Initiator für ein Umdenken in der psychiatrischen Versorgung weltweit zu sein und dafür das »Mad in the World Netzwerk« gegründet. Jedes Land kann dort Mitglied werden und sich weltweit mit anderen Ländern vernetzen. Es gibt Mad in Brasilien, Mexiko, Irland und halb Europa ist bereits dabei.

Was es nicht gibt ist »Mad in Germany« und ich frage mich warum das so ist? Will die DGSP »Mad in Germany«, das bald gegründet werden könnte, unterstützen?

Ich hatte Robert Whitaker direkt angeschrieben und der teilte mir mit, das man gerne Deutschland in dieses Netzwerk einbinden möchte! Dafür gibt es nur eine Bedingung und zahlreiche Vorteile, die die DGSP nichts kosten. Die Bedingung ist ein Bekenntnis zum Leitbild von Mad in America, die Vorteile entnehmen Sie bitte dem folgenden Schreiben von Robert Whitaker an mich:

Anmerkung des Webautors: Das Schreiben ist das Update vom 30.11.2023. Zum erneuten lesen, einfach den folgenden Link anklicken:

Schreiben von Robert Whitaker (MIA)

Uns wird der rote Teppich ausgelegt, aber niemand will darüber gehen! Es gibt Mad in Ireland, Mad in Italy, Mad in Asia, Mad in Brazil, halb Europa ist Mitglied im »Mad in the World Netzwerk«, was es nicht gibt ist ein Mad in Germany und ich frage mich warum?

Die übernehmen alles, der DGSP entstehen dadurch keine Kosten, kann aber innerhalb Deutschlands und darüber hinaus wachsen und an Bedeutung gewinnen, mehr Einfluss bekommen für eine soziale Psychiatrie. Wir werden Teil einer Familie, die weltweit vernetzt ist und weltweit miteinander kommuniziert.

Wir könnten den anderen Selbsthilfeorganisationen, die nur wenig aufkläre,n auf Augenhöhe begegnen und Betroffenen noch besser helfen. Jeder, der etwas für eine sozialere Psychiatrie bzw. zu seelische Gesundheit zu sagen hat kann dort veröffentlichen: Journalisten, Ärzte, Wissenschaftler, Organisationen und Betroffene.

»Mad in the World« ist schon jetzt ein großer Erfolg.

Die DGSP wäre daher die ideale Organisation um »Mad in Germany« zu gründen. Die Selbsthilfe für uns Betroffene bricht mit dem Ende des Psyab.net (früher »ADFD Antidepressiva Forum Deutschland«) zusammen. Wir Betroffenen wären Ihnen sehr dankbar, wenn Sie uns helfen würden Mitglied im »Mad in the World Netzwerk« zu werden.

Freundliche Grüße Markus Hüfner

Antwort der DGSP vom 09.04.2024

Lieber Herr Hüfner,

vielen Dank für Ihre Anregung, die DGSP als Partnerorganisation für »Mad in America«/ Mad in the World in Deutschland« vorzuschlagen.

Ich muss Ihnen jedoch mitteilen, dass wir uns dagegen entschieden haben, gegenwärtig eine MIA-Webseite redaktionell zu betreuen.

Die DGSP setzt sich in ihren Zusammenhängen aktiv für eine soziale Psychiatrie, alternative Behandlungsmöglichkeiten, einen vorsichtigen Umgang mit Medikamenten in der psychiatrischen Versorgung sowie eine stärkere politische und professionelle Unterstützung für das Absetzen von Psychopharmaka im deutschen Kontext ein.

In unseren Fachausschüssen und Landesverbänden, mit unseren Broschüren, Tagungen und politischen Stellungnahmen engagieren sich unsere Mitglieder berufsgruppenübergreifend und unabhängig für diese Ziele; wir werden mit diesen Positionen wahrgenommen und gehört. Im redaktionellen Aufwand für eine MIA-Webseite in Deutschland sehen wir keinen zusätzlichen Nutzen für unseren Verband und unsere Anliegen. Mit freundlichen Grüßen Daniela Glagla Stellvertretende Geschäftsführung Deutsche Gesellschaft für Soziale Psychiatrie e.V. -DGSP-

Mein Kommentar vom 01.05.2024

Liebe Frau Glagla,

dann probiere ich es mal anders. Was wäre von Ihrer Seite notwendig, was bräuchten Sie, um sich dem »Mad in the World-Network« anzuschließen? Gibt es Hindernisse z.B. die einzige Voraussetzung, das wir uns zu den Leitlinien von »Mad in America« bekennen müssen? Ich habe mittlerweile einen etwas tieferen Einblick in die »DGSP« bekommen und stelle fest, das Ihre äußere Darstellung, Ihr Selbstbild doch stark von Ihrem inneren abweicht. Bitte machen Sie sich noch ein Mal bewusst, was Ihnen von MIA angeboten wird: zum Angebot von MIA

Liegt es an den Leitlinien von »Mad in America«, die einzige Voraussetzung, seitens »Mad in America«? Sie sagen: Im redaktionellen Aufwand für eine MIA-Webseite in Deutschland sehen wir keinen zusätzlichen Nutzen für unseren Verband und unsere Anliegen Wenn Sie keine Bereicherung darin sehen, sich diesem Netzwerk anzuschließen, womit Ihr Einfluss und Ihre Reichweite für alle Themen, für eine sozialere Psychiatrie erheblich wachsen würde, dann sind sie blind!

Es gibt keinen Aufwand für die DGSP! MIA stellt alles zur Verfügung, übernimmt alle anfallenden Kosten und eine Assistentin arbeitet mit uns zusammen.

Daher nehme ich Ihnen das auch nicht ab, als Begründung gegen eine Mitgliedschaft im »Mad in the World Netzwerk«. Sie sagen: Wir werden mit diesen Positionen wahrgenommen und gehört.

Ich sehe nicht, wo die DGSP öffentlich wahrgenommen und gehört wird. Was bedeutet die Formulierung im deutschen Kontext? Ist der Kontext nicht bei allen Mitgliedern des »Mad in the World Netzwerkes« der gleiche?

Eine Aufklärung über und einen Widerstand gegen ein versagendes Behandlungsmodell, wie das medikamentenbasierte Behandlungsmodell?

Sie sehen keinen zusätzlichen Nutzen für Ihren Verband, Ihre Anliegen? Ernsthaft!

Wenn Sie auch das nicht sehen, sollten sie mal die anderen »Mad in the World« Mitglieder betrachten und was dort bereits erreicht wurde und Sie sollten mal die Pharmalobby in den USA fragen, wie die über »Mad in America« denken. MIA wird als ernsthafte Bedrohung des Geschäftsmodells der Pharmalobby gesehen. Reflektieren Sie, was Sie mir geantwortet haben im Kontext, was Sie bekämen, wenn Sie den Mut hätten, es zu tun. Was denken Sie wird die Community denken, wenn ich ihnen Ihre Stellungnahme vorlege? Es ist und bleibt leider ein Offenbarungseid und ein Armutszeugnis. Deutschland gehört zu den wenigen, denen es nicht gelingt und ich habe Robert Whitaker gefragt, ob das immer so schwierig ist und er sagte mir, das er das so noch nicht erlebt hat. Das Thema ist für Sie also uninteressant, wozu dann noch einen Ausschuss Psychopharmaka finanzieren, schaffen Sie den doch ab, denn so ist er nicht ernst zunehmen. Die DGPPN, die korrupte DDL und DDH tun Sie damit einen großen gefallen! Ohne starke Verbündete mit den notwendigen Ressourcen werden Sie nichts erreichen! Die anderen Länder enteilen uns derweil.

Darauf bekam ich keine Antwort der DGSP. Nun ein letzter Versuch, da es inzwischen einige Entwicklungen innerhalb der DGSP gab:

Mein Kommentar vom 17.06.2024

Liebe Frau Glagla,

ich habe das Gefühl, das es andere Gründe gibt, weshalb Sie sich nicht dem» Mad in the World Network« anschließen wollen, da dieses das bisherige medikamentenbasierende Behandlungskonzept als gescheitert bezeichnet und das auch wissenschaftlich nachgewiesen ist.

MIA ist eine Protestorganisation. In der DGSP gibt es offensichtlich noch zu viele, alte, verkrustete Strukturen, die noch nicht bereit sind sich weiterzuentwickeln und das was wissenschaftlich feststeht anzunehmen und in der Öffentlichkeit zu kommunizieren.

Die DGSP ist nicht das, was sie nach außen hin vorgibt zu sein. Eine andere logische Erklärung gibt es für mich nicht.

Das, was MIA uns zur Verfügung stellt ist mit keinem Aufwand für die DGSP verbunden, lesen Sie noch mal das Schreiben von Robert Whitaker von MIA an mich.

Die Beiträge kämen nicht nur von Redakteuren der DGSP sondern auch von externen Journalisten, Freelancern, Bloggern, Wissenschaftlern und Betroffenen, die schon kritische Artikel in Magazinen wie dem Spiegel, Stern, Focus und Fachzeitschriften wie NeuroTransmitter, Psychologie heute depression-heute.de über Antidepressiva veröffentlicht haben bzw. Blogs von Betroffenen, die aufklären, so wie ich.

Denken Sie doch bitte mal Out of the Box, sehen Sie das Ganze in einem größeren Rahmen, welche Aufmerksamkeit die DGSP dadurch bekäme und tatsächlich ernst genommen würde!

Es ist eine krasse Fehleinschätzung, die die »DGSP« von sich selbst hat, denn Sie werden eben nicht im gleichen Ausmaß gesehen und gehört wie die »DDH« und »DDL«. Mir ist auch bewusst, dass Ihnen dafür die finanziellen Mittel fehlen! 

»MIA« und das »Mad in the World Network« würden dafür sorgen, dass die »DGSP« genauso gesehen und gehört wird wie die »DDH« und »DDL«,denn MIA hat die finanziellen Mittel und den Einfluss weltweit.

Am 5. Dezember 2023 erschien in der Ausgabe 2023 (Vol. 363, S. 2730) des »British Medical Journal« der Artikel »Politicians, experts, and patient representatives call for the UK government to reverse the rate of antidepressant prescribing«.

Der Sozialwissenschaftler und Autor Peter Lehmann vom Fachausschuss Psychopharmaka der DGSP hat diesen Artikel unter dem Titel »Senkt endlich die Verschreibungsrate von Antidepressiva! Aufforderung an die Regierung, ihrer Verantwortung nachzukommen« übersetzt.

Erschienen ist der Artikel im Rundbrief I / 2024 des »»Bayerischen Landesverband Psychiatrie-Erfahrener«« (kurz BayPE e.V.BayPE e.V.) .

Der Artikel kann kostenlos auf der Website des »Antipsychiatrieverlages« von Peter Lehmann heruntergeladen bzw ausgedruckt werden.

Er würde sich freuen, wenn der Artikel flächendeckend verbreitet wird, um Aktionen wie die britische zu initiieren. Dieser Bitte komme ich hiermit gerne nach:

»Antipsychiatrieverlages« von Peter Lehmann als PDF-Dokument zum herunterladen oder drucken bereitgestellt: Senkt endlich die Verschreibungsrate von Antidepressiva! Aufforderung an die Regierung, ihrer Verantwortung nachzukommen

Der englische Originaltext kann hier als PDF-Dokument heruntergeladen werden:

Politicians, experts, and patient representatives call for the UK government to reverse the rate of antidepressant prescribing

Der Fachausschuss Psychopharmaka der DGSP hat dazu ein Begleitschreiben veröffentlicht, in dem, ich zitiere:

Akteure des Gesundheitssystems aufgefordert werden, dem Missstand des undifferenzierten Einsatzes von Antidepressiva entgegen zu wirken.

Anmerkung Webautor: Das vollständige Begleitschreiben der DGSP kann hier als PDF-Dokument gelesen und heruntergeladen werden:

Begleitschreiben zum britischen Aufruf Antidepressiva

Dieses Begleitschreiben macht deutlich, das man Antidepressiva auch in der DGSP zunehmend kritischer betrachtet und den Focus stärker als bisher darauf richten möchte. Das »Mad in the World Network« wäre dafür die ideale Möglichkeit, das ist leider den meisten DGSP-Mitgliedern offenbar nicht bewusst oder geht ihnen zu weit, die DGSP spricht nicht mit einer Stimme, wie es MIA tut.

Daran anschließend komme ich zu zwei Aussagen Ihres Schreibens auf mein letztes Schreiben, die uns Betroffene diskriminieren, abwerten und ignorieren. So etwas sind wir von der Deutsche DepressionsLiga e. V. und der »Stiftung Deutsche Depressionshilfe« sowie der DGPPN gewohnt, aber nicht von der DGSP.

Sie sagen, ich zitiere:

Im redaktionellen Aufwand für eine MIA-Webseite in Deutschland sehen wir keinen zusätzlichen Nutzen für unseren Verband und unsere Anliegen.

Ich wiederhole mich da gerne noch mal:

Sie sollen die Interessen von uns Betroffenen vertreten und die sind die gleichen, wie Ihre, wenn Sie mal in Ruhe darüber reflektieren würden, kämen Sie selbst zu dieser Erkenntnis. Zu einer sozialen Psychiatrie gehört ohne Zweifel ein verantwortungsvoller Umgang mit Antidepressiva, oder etwa nicht?

Patienten, die in die Psychiatrie kommen und keine Psychopharmaka einnehmen wollen hören des öfteren Aussagen wie da sind Sie offenbar nicht motiviert genug, um etwas an sich zu ändern (was das mit Psychopharmaka zu tun hat erschließt sich mir nicht, Ihnen vielleicht?) oder gar die Aufforderung da ist die Tür, Ihre Entscheidung.

Es gibt bereits Psychiatrien, die ohne Psychopharmaka behandeln und das sehr erfolgreich!

Das bedeutet, das wir Diejenigen sind, die aufgrund von Willkür und fehlenden Wissen in der Psychiatrie, Opfer einer nicht-sozialen Psychiatrie wurden. Wenn Sie sich eine soziale Psychiatrie wünschen, dann ignorieren Sie uns nicht, wir sind diejenigen, um die es geht, die deutlicher als alles andere bewusst machen, das nichtsoziale Psychiatrien noch immer die Regel und nicht die Ausnahme sind.

Offenbar existieren wir auch bei Ihnen nicht und unser Schmerz und Leid wird auch von Ihnen nicht gehört und gesehen. Wir brauchen aber eine Stimme, damit wir gehört werden und ENDLICH nach Jahrzehnten, gibt es diese Stimme, diese Organisation, die das tut und die »DGSP« sieht darin keinen Nutzen für die eigenen Interessen?

Da stellt sich logischer Weise die Frage: Welche Interessen Sie den wirklich haben? Offensichtlich nicht die von »MIA« und dem »Mad in the World Network« zur Aufklärung über gefährliche Medikamente, wie SSRI/SNRI-Antidepressiva, die bei einer sorgfältigen Nutzen-Risiken-Analyse, wie sie bei jedem Medikament erfolgt, niemals hätten zugelassen werden dürfen, da die Risiken den Nutzen bei weitem übertreffen!

Der Seroxat-Skandal

Kennen Sie den Seroxat-Skandal?

Bei der Zulassungsstudie des SSRI-Antidepressivum Seroxat (Paroxetin) durch den Hersteller GlaxoSmithKline(GSK) kam es unter den Probanden zu 20 Suiziden und 40 Suizidversuchen! GSK verheimlichte dies der Zulassungsbehörde, ihen war klar, das das Medikament sonst niemals zugelassen werden würde. Das Ausmaß wäre noch viel größer gewesen: Alle SSRI-Antidepressiva haben das gleiche Wirkprinzip und unterscheiden sich nur in der Halbwertszeit, daher wäre auch kein anderes SSRI-Antidepressiva zugelassen worden.

Es dürfte sie gar nicht geben und ich glaube, das wäre auch richtig so gewesen! Wir haben bereits Antidepressiva, z.B. die Gruppe der trizyklischen und tetrazyklischen Antidepressiva, die angeblich mehr Nebenwirkungen haben als die SSRI. Selbst wenn dem so ist, so sind diese aber weniger schwerwiegend!

Eine Akathisie ist der häufigste Grund für Suizide und Suizidversuche sowie Gewalttaten und Amokläufen unter SSRI-Antidepressiva. Leider wird die Akathisie in Deutschland stark verharmlost als leichte Bewegungsunruhe bzw. Rest-Less-Legs-Syndrom bewertet.

Das Akathisie in starker Ausprägung Menschen in den Suizid treiben kann, zeigt der Fall von Stewart Dolin, der sich nach einmaliger Einnahme von Seroxat vor die U-Bahn warf, mit großer Wahrscheinlichkeit weil er eine starke Akathisie erlebte, die er nicht ertragen konnte (ich selbst habe Akathisie 3 x erlebt, das war extem schlimm!).

Wendy Dolin, die Ehefrau von Stewart, verklagte GSK wegen fahrlässiger Tötung. Das Gerichtsurteil bestätigte dies und sprach ihr Schmerzensgeld in Höhe von 5 Millionen US-Dollar zu.

Mit dem Geld gründete sie die MISSD-Foundation, die über Akathisie ausführlich aufklärt und erklärt, was das ist, welche Symptome dabei auftreten und was man dagegen tun kann.

Akathisie kommt nur bei den SSRI/SNRI-Antidepressiva als Nebenwirkung oder Entzugssymptom vor, nicht bei der Gruppe der trizyklischen und tetrazyklischen Antidepressiva.

Der Seroxat-Skandal kam nur ans Licht, weil GSK während des Prozesses von Wendy Dolin gegen GSK, diese sämtliche Akten offenlegen mussten. Darunter die Zulassungsstudie für Seroxat.

Soziale Psychiatrie und Antidepressiva, das passt nicht zusammen! Eine soziale Psychiatrie behandelt jeden Patienten gleich, auch wenn dieser keine Psychopharmaka nehmen möchte, was sein gutes Recht ist! Solange Medizinstudenten und Psychiater in Ausbildung das Thema körperliche Abhängigkeit, Antidepressivaentzugssymptome sowie das richtige reduieren und absetzen von Antidepressiva nicht im Lehrplan haben, wie Dr. Mark Horowitz, Psychiater und Betroffener in einem Interview mit MIA offenbarte!

Wollen Sie noch 10 Jahre so rumeiern, während sich die soziale Psychiatrie, auch dank dem »Mad in the World Netzwerk« realisiert und große Veränderungen herbeiführt, ausser in Deutschland, weil eine Organisation nicht den Mut und die Courage aufbringt sich dem anzuschließen bzw. Mitglieder der DGSP es sich gemütlich eingerichtet haben und keine Veränderungen wollen?

Sie lassen uns Betroffene in Stich, dabei wäre es Ihre Pflicht uns zu helfen und aktiv zu unterstützen. Wenn Sie Ihre Versprechungen nicht halten können, dann hören Sie auf uns Betroffenen Hoffnung zu machen oder halten Sie sich an Ihre Versprechungen!

Ich bin Mitglied geworden, weil ich gehofft habe, das Sie für die Veränderung stehen, die anderswo schon längst begonnen hat, den Mitgliedern des »Mad in the World Network«.

Ich zweifle sehr, ob ich mit meinem finanziellen Beitrag weiter eine Organisation unterstützen soll, die nicht meine Interessen, die Interessen von Betroffenen, die schlimmste Erfahrungen mit der Einnahme und oder dem absetzen von Antidepressiva gemacht haben und noch immer machen, vertritt?

Bitte hören Sie auf uns zum Objekt zu machen und uns unsere Würde zu nehmen! Oder übernehmen Sie endlich die Verantwortung dafür!

Aloha*

 

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Veröffentlicht von

Mein Name ist Markus Hüfner. Ich bin Blogger, Webdesigner und Künstler. In diesem Blog schreibe ich über meine Erfahrungen mit der Heilkraft der buddhistischen Psychologie und dem richtigen Reduzieren und Absetzen von Psychopharmaka auf Stand der aktuellen Wissenschaft.