Grenzen der Achtsamkeit erkennen

Lesedauer: 5 Minuten

Zuletzt aktualisiert am 01.04.2024

In unserer hektischen Welt suchen viele von uns nach Methoden, um Ruhe und Klarheit zu finden. Achtsamkeit hat sich als eine kraftvolle Praxis erwiesen, die uns dabei unterstützen kann, im Moment zu leben und inneren Frieden zu finden. Doch wie jeder Ansatz hat auch Achtsamkeit ihre Grenzen. Welche das sind und wie Du sie erkennst, erfährst Du in diesem Beitrag. Leider wird die Achtsamkeit in der westlichen Zivilisation oft falsch gelehrt und angewendet, was fatale Konsequenzen haben kann.

 

Um das Folgende mit voller Aufmerksamkeit und Klarheit zu betrachten und zu verstehen, müssen wir den Körper und Geist beruhigen. Dafür eignet sich besonders gut die 3-Atemzzüge-Meditation nach Thich Nhat Hanh:

Meditation 3 Atemzüge nach Thich Nhat Hanh

Bitte lies die folgende Anweisung zunächst, bevor Du sie anwendest:

Suche Dir eine Stelle, an der Du den Atem beobachten kannst, also z. B. der Brustkorb, der sich hebt und senkt oder die Nase, durch die die Luft ein- und wieder ausströmt. Schließe Deine Augen (Du kannst sie aber auch gerne offen lassen und einen Punkt vor Dir fixieren). Dann atmest Du 3 Mal tief ein und wieder aus. Einatmen durch die Nase und ausatmen durch den Mund, versuche länger auszuatmen, wie Du einatmest, z.B. in dem Du die Lippen nur leicht öffnest. Dann sagst Du innerlich folgende Sätze zu Dir:

  • 1. Einatmen: Ich atme ein und weiß, dass ich einatme oder kurz Einatmen.
  • 1. Ausatmen: Ich atme aus und weiß, dass ich ausatme oder kurz Ausatmen.
  • 2. Einatmen: Ich beruhige meinen Körper und Geist oder kurz Beruhigen.
  • 2. Ausatmen: Ich lasse los und lächle oder kurz Loslassen und Lächeln. (Versuche dabei bitte wirklich zu lächeln. Es hat einen sehr positiven Effekt. Es entspannen sich Hunderte von Muskeln in unserem Körper, wenn wir unser Gesicht zum Lächeln bringen. Thich Nhat Hanh nennt das »Mund-Yoga«. Neuere Untersuchungen haben tatsächlich gezeigt, dass sich die Wirkungen in unserem Nervensystem, die mit echter Freude verbunden sind, auch dann einstellen, wenn wir unsere Gesichtsmuskeln den Ausdruck der Freude annehmen lassen)
  • 3. Einatmen: Dieser Moment.
  • 3. Ausatmen: Moment des Ankommens im Hier und Jetzt

Weitere Infos und wie Du in diese Achtsamkeitsmeditation die Meditation der liebenden Güte integrieren kannst, erfährst Du in folgenden Beitrag meines Infoportals über die Heilkraft der buddhistischen Psychologie:

»Atme – Du lebst.« Kurze Atem-Meditation für den Alltag

Die Definition von Achtsamkeit im Buddhismus

» Auf rechte Weise praktizierte Achtsamkeit führt zu Einsicht, und Einsicht ist nicht immer angenehm. «Thich Nhat Hanh «Thich Nhat Hanh (buddhistischer Zen-Meister

Im Buddhismus unterscheidet man zwischen Nach »außen gerichtete Aufmerksamkeit«, das Fokussieren auf ein bestimmtes Objekt, wie dem Atem, etwas was man mit den Sinnen wahrnimmt.

Dagegen versteht man unter nach »innen gerichtete Aufmerksamkeit« (auch »freischwebendes Gewahrsein«) den achtsamen Blick auf unsere Gedanken und Gefühle.

Das wahre Ziel von Achtsamkeitspraxis ist es durch »zielgerichteter Aufmerksamkeit« und »freischwebenden Gewahrsein« bewertungsfrei alles wahrzunehmen, was gerade geschieht. Die Betonung liegt auf alles, gleich ob es uns positiv oder negativ erscheint, gleich ob es sich gut oder schlecht anfühlt. Mein Psychotherapeut sagt:

Bei der Achtsamkeit geht es nicht darum sich besser zu fühlen sondern besser im fühlen zu werden hat mein Therapeut mal gesagt.

Was Achtsamkeit nicht ist und nicht kann?

Das wären für mich Grenzen der Achtsamkeit, falsche Erwartungen aufgrund von falschem lehren von Achtsamkeit.

  • Achtsamkeit ist keine Entspannungstechnik.*
  • Achtsamkeit ist keine Religion.*
  • Achtsamkeit ist keine Technik, mit der wir unserem gewöhnlichen Alltag entfliehen.*
  • Achtsamkeit bedeutet nicht den Geist »leer« zu machen.*
  • Achtsamkeit ist nicht schwierig.*
  • Achtsamkeit bedeutet nicht, dem Schmerz zu entkommen.*
  • Achtsamkeit ist keine Methode zur Selbstoptimierung.
  • Achtsamkeit ist kein Instrument zur Erzeugung von positiven Gefühlen.
  • Achtsamkeit ist kein Mittel, um Mitarbeiter stressresistenter und leistungsfähiger zu machen.

Quelle: Mit * gekennzeichnet: Quelle: »Der achtsame Weg zur Selbstliebe« von Christopher Germer

Bitte nicht missverstehen, das kann passieren, ist aber nicht die Absicht der Achtsamkeit. Das versteht man nur, wenn man die Achtsamkeit im Kontext des 8-fachen Pfades der Lehren Buddhas praktiziert, das sind ethische Leitlinien. Die Achtsamkeit ist ein Glied dieses Pfades, es gibt aber noch 7 weitere und alle sind untrennbar miteinander verbunden.

Beispiel: Ein weiteres Glied ist rechter Lebenserwerb: Das bedeutet nicht aufgrund von Gier oder Habsucht Menschen auszubeuten, um sich auf kosten deren Gesundheit ein schönes Leben zu machen.

In Unternehmen werden Mitarbeiter in Achtsamkeit geschult mit der Absicht diese stressresistenter zu machen, damit diese produktiver und effektiver arbeiten. Das ist keine rechte Achtsamkeit. Richtig wäre es mehr Mitarbeiter einzustellen, um die vorhandenen zu entlasten.

Jon Kabat-Zinn selbst sagt,

dass man diese Praxis nur vermitteln kann, wenn man sie lebt. Wer es macht, um Geld oder Anerkennung zu bekommen, wird früher oder später in einer Sackgasse landen. Überall dort, wo sie authentisch und kompetent vermittelt wird, wird sie auch ihre heilsame Wirkung entfalten.

Die Grenzen der Achtsamkeit im Alltag erkennen

Achtsamkeit richtig gelehrt und angewendet führt zu Einsicht und deshalb kann ich die Grenzen von Achtsamkeit nur erkennen, wenn ich weiß, was Achtsam ist und was nicht, und dazu muss ich alle 8 Glieder Kennen. Diese sind:

  • Rechte Sichtweise: Die Einsicht, dass ich nicht alleine und von allein in der Welt bin und dass mein Verhalten, sei es gut oder schlecht, Folgen hat.
  • Rechte Absicht/rechter Entschluss: Der Entschluss, in dieser Welt, in der ich lebe und der ich mein Leben verdanke, wenn es geht, Positives zu bewirken, aber zumindest möglichst wenig Unheil anzurichten.
  • Rechte Rede: Mit der man weder sich selbst noch andere verletzt, Vermeiden von Lügen, Verleumden, Grobheit.
  • Rechtes Handeln: Vermeiden von Gewalt, Töten, Diebstahl, Abstand nehmen von unangemessenem sexuellem Verhalten.
  • Rechter Lebenserwerb: Ohne Betrügereien, nicht von Gier getrieben.
  • Rechtes Bemühen: Bemühen, das Richtige zu tun und das Falsche zu vermeiden.
  • Rechte Konzentration: Die Fähigkeit, den Geist auf einen Punkt oder eine Gegebenheit zu konzentrieren und dabeizubleiben.

Der indische Begriff, der hier für »recht« wiedergegeben wird heißt auch: »verbunden«, »gemeinsam«, »einander zugewandt«, »würdigend«, »vollständig«, »ganz«, »zusammengehörig«. Und von daher eben auch: »richtig«, »auf die rechte Weise«.

Der folgende Beitrag wurde von ChatGPT erstellt und fassen den Beitrag zusammen.

Die Grenzen der Achtsamkeit: Ein ausgewogener Ansatz im Kontext des edlen achtfachen Pfades, der Lehre Buddhas

In unserer hektischen Welt suchen viele von uns nach Methoden, um Ruhe und Klarheit zu finden. Achtsamkeit hat sich als eine kraftvolle Praxis erwiesen, die uns dabei unterstützen kann, im Moment zu leben und inneren Frieden zu finden.

Doch wie jeder Ansatz hat auch Achtsamkeit ihre Grenzen.

Der buddhistische Mönch Thich Nhat Hanh betont, dass Achtsamkeit nicht isoliert praktiziert werden sollte, sondern als Teil eines umfassenderen Pfades des Mitgefühls und Verständnisses für uns selbst und andere. In der Achtsamkeitspraxis geht es nicht nur darum, im gegenwärtigen Moment zu verweilen, sondern auch darum, uns selbst und unsere Umgebung mitfühlend wahrzunehmen.

Ein wichtiger Aspekt ist die Anerkennung unserer eigenen Grenzen. Achtsamkeit sollte nicht dazu dienen, Probleme zu verdrängen, sondern uns dazu ermutigen, sie anzuerkennen und mitfühlend damit umzugehen. Thich Nhat Hanh betont die Bedeutung der Selbstreflexion und des Verständnisses unserer eigenen Grenzen, um eine gesunde Praxis aufrechtzuerhalten.

Es ist wichtig zu verstehen, dass Achtsamkeit kein Allheilmittel ist und nicht für jeden in jeder Situation geeignet ist. Es kann Zeiten geben, in denen eine achtsame Praxis nicht ausreicht und professionelle Unterstützung erforderlich ist.

Insgesamt lädt uns Thich Nhat Hanh ein, Achtsamkeit als untrennbaren Bestandteil des achtfachen Pfades zu betrachten, dessen acht Glieder eng miteinander verbunden sind. Indem wir Achtsamkeit mit Mitgefühl verbinden und unsere eigenen Grenzen achten, können wir einen Weg finden, inneren Frieden und Wohlbefinden zu kultivieren.

Quelle: ChatGPT

Aloha*

 

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Veröffentlicht von

Mein Name ist Markus Hüfner. Ich bin Blogger, Webdesigner und Künstler. In diesem Blog schreibe ich über meine Erfahrungen mit der Heilkraft der buddhistischen Psychologie und dem richtigen Reduzieren und Absetzen von Psychopharmaka auf Stand der aktuellen Wissenschaft.