Dr. Eckart von HirschhausenDr. Eckart von Hirschhausen | © https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Eckart_von_Hirschhausen.jpg

Schreiben an Dr. Eckart von Hirschhausen, Mitglied im Stiftungsrat der Stiftung Deutsche Depressionshilfe, die Risiken, Nebenwirkungen und Abhängigkeitspotenzial von Antidepressiva verschweigt.

Lesedauer: 10 Minuten

Da der bekannte Arzt und TV-Experte Dr. Eckart von Hirschhausen Mitglied im Stiftungsrat der »Stiftung Deutsche Depressionshilfe« ist und diese Stiftung die Tatsache, dass SSRI-Antidepressiva zu über 85% über den Placeboeffekt wirken, gleichzeitig aber folgenschwere Risiken und Nebenwirkungen haben (hohes Abhängigkeitspotenzial, erhöhte Suizidrisiko), leugnet, habe ich Eckart von Hirschhausen im folgenden Schreiben um eine Stellungnahme dazu gebeten. Ich hatte auch schon den 1. Vorsitzenden der Stiftung, Herrn Dr. Hegerl, um eine Stellungnahme gebeten (zum Beitrag), da die Stiftung in ihren Publikationen und auf ihrer Website SSRI-Antidepressiva als wirksam und harmlos empfiehlt und die Risiken und Nebenwirkungen nicht erwähnt.

Sehr geehrter Herr Dr. Eckart von Hirschhausen,

bitte nehmen Sie sich die Zeit, dieses Schreiben zu lesen, da es darin um Ihre Glaubwürdigkeit als seriöser Arzt und TV-Experte geht und wenn Sie dieses Schreiben ernst nehmen, dann können Sie meiner Meinung nach nicht länger Mitglied im Stiftungsrat der »Stiftung Deutsche Depressionshilfe« sein und für diese werben.

Mein Name ist Markus Hüfner. In meinem Blog schreibe ich über meine Erfahrungen mit dem Absetzen von Psychopharmaka. Seit 2009 nehme ich Paroxetin, ein »SSRI-Antidepressivum« ein (Dosis 60 mg). Ich habe mehrmals versucht es zusammen mit einem sehr erfahrenen Psychiater abzusetzen, es ist mir bis heute aufgrund starker Entzugssymptome nicht gelungen, so wie vielen Anderen auch. Hierzu verweise ich auf das ADFD (Antidepressiva-Forum-Deutschland, einem Selbsthilfeforum von Betroffenen für Betroffene von Risiken und Nebenwirkungen von Psychopharmaka).

Die Pharmaindustrie sowie die beiden großen Selbsthilfe-Organisationen, die »Stiftung Deutsche Depressionshilfe«, in deren Stiftungsrat Sie Mitglied sind und die »Deutsche Depressionsliga« leugnen bis heute, dass SSRI-Antidepressiva abhängig machen können (siehe Studie des Committee on Safety of Medicines – CSM/MCA – UK), ebenso wie die Studie des Harvard Professors Irving Kirsch und Anderer zum Placeboeffekt bei SSRI-Antidepressiva (veröffentlicht 2009). Als Arzt sollten Sie diese Studie kennen, in der wissenschaftlich zweifelsfrei nachgewiesen wurde, dass der Placeboeffekt bei SSRI-Antidepressiva bei über 83 % liegt.

Nun könnte man argumentieren, dass es doch egal ist, wie moderne Antidepressiva wirken, Hauptsache sie wirken. Außerdem haben sie kaum Nebenwirkungen, machen nicht abhängig, verändern die Persönlichkeit nicht und retten Menschenleben, wie es die Pharmaindustrie und Experten und auch die Stiftung, in der Sie Mitglied sind, nicht müde werden zu betonen.

Leider stimmt das nicht.

Bereits 2004 warnte die FDA (amerikanische Arzneimittelaufsichtsbehörde, die auch für die Zulassung neuer Medikamente zuständig ist) davor, dass SSRI-Antidepressiva Angst, Erregungszustände, Panikattacken, Schlaflosigkeit, Gereiztheit, Feindseligkeit, Impulsivität, Akathisie (starke Ruhelosigkeit), Hypomanie (abnormale Aufgeregtheit) und Manie (Psychose, charakterisiert durch übersteigerte Gefühle, Größenwahn) verursachen können ( siehe »Worsening Depression and Suicidality in Patients Being Treated with Antidepressant Medications«, Gesundheits- Informationsbulletin der FDA, 22. März 2004).

Erfreulich: In Großbritannien wurden auch wegen der Kirsch-Studie die Leitlinien zur Behandlung von Depressionen und für die Rückfallprävention geändert. Die Leitlinien empfehlen die Gabe von SSRI-Antidepressiva nur noch bei schweren Depressionen. In Deutschland gibt es eine ähnliche Richtlinie, an die sich aber kaum jemand hält. Herr Hegerl empfiehlt in den Publikationen der Stiftung sogar SSRI-Antidepressiva bei leichten Depressionen einzusetzen und verstößt damit gegen diese Leitlinien.

Ich habe zwei Beiträge über die »Stiftung Deutsche Depressionshilfe« auf meinem Blog und im ADFD publiziert, da diese Selbsthilfe-Organisation die Risiken und Nebenwirkungen, sowie das hohe Abhängigkeitspotenzial und das erhöhte Suizidrisiko von SSRI-Antidepressiva in ihren Publikationen (Deutschland Barometer Depression u.a.) und auf ihrer Website sowie beim jährlichen Patientenkongress verschweigt, bei dem auch Sie anwesend sind und für die Stiftung werben und sich engagieren.

Brücken bauen statt Gräben ziehen – Offener Brief an die »Stiftung Deutsche Depressionshilfe«

Die Selbsthilfe-Organisation »Stiftung Deutsche Depressionshilfe« verschweigt in ihren Publikationen die Risiken und Nebenwirkungen durch SSRI-Antidepressiva

Kürzlich fand eine andere wichtige Fachtagung Zukunft der Antidepressiva in der Behandlung Primum nihil nocere – Vor allem nicht schaden zu diesem Thema statt, auf dem renommierte Experten (u. a. David Healy zum Suizidrisiko durch SSRI-Antidepressiva) Vorträge hielten und auch erste Ergebnisse der AIDA – Absetzstudie (Berlin/Zürich) vorgestellt wurden. Die »Charité Berlin« und die »Psychiatrische Universitätsklinik Zürich« wollen erstmals spezifisch anhand von Messungen von Gehirnfunktionen untersuchen, zu welchem Zeitpunkt ein sicheres Absetzen von Antidepressiva möglich ist. Es soll auch untersucht werden, ob man beim Absetzen von Antidepressiva zwischen Entzugssymptomen und depressiven Rückfällen unterscheiden kann. Professor Henrik Walter, Leiter der Studie, von der Charité sieht einen eklatanten Mangel an Wissen bei diesem Thema, bisher gäbe es kaum Langzeitstudien zu diesem Thema. Bisherige Studien würden sich auf ein halbes bis ein Jahr beschränken, so Walter. Sie finden den Flyer zur Tagung im Anhang.

Ich bat Herrn Hegerl daran teilzunehmen oder zumindest eine(n) qualifizierte(n) Kollegen/Kollegin der Stiftung dorthin zu schicken, das wäre sicher kein Problem gewesen. Herr Hegerl weigerte sich dies zu tun. Seine Antwort:

die Literatur kenne ich einigermaßen (Kirsch, Fournier, Healy), mit Herrn Müller-Örlinghausen habe ich viele Jahre freundschaftlich zusammengearbeitet, Herrn Healy hatte ich selbst zu einem Symposium (ich glaube, es war DGPPN Kongress) eingeladen und dort mit ihm diskutiert, die Studie von Herrn Walter in der Charité wird sogar von der Stiftung Deutsche Depressionshilfe hinsichtlich eines Teilaspektes, Absetzeffekte auf das EEG betreffend, finanziert. Mir sind die Argumente bekannt.

Es irritiert mich doch sehr, dass die Stiftung die Studie der Charité mitfinanziert, aber nicht an deren ersten Ergebnissen interessiert zu sein scheint und was noch viel irritierender ist, nur an Teilaspekten der Studie interessiert ist. Die Vermutung liegt nahe, dass Herr Hegerl, diese Teilaspekte, sollten diese seine Überzeugungen und Thesen stützen, nutzen möchte, um weitere Beweise anführen zu können, die z. B. die Kirsch-Studie entkräften können. Herr Hegerl pickt sich nur das heraus, was ihm nützt. In meiner Korrespondenz mit ihm werden Sie feststellen, dass er sich mehrmals widerspricht und Tatsachen leugnet, wie z. B. im Interview mit Zeit Online.

Artikel bei ZEIT ONLINE von Julia Friedrichs und Thorsten Padberg »Depressionen: Aus dem Schatten ans Licht«

Im Gegensatz zur »Stiftung Deutsche Depressionshilfe« konnte ich die zweite große Selbsthilfe-Organisation die »Deutsche Depressionsliga« durch intensive Korrespondenz mit deren stellvertretenden Vorsitzenden Herrn Voigt, davon überzeugen. Herr Voigt nahm an dem Kongress teil und teilte mir anschließend Folgendes mit:

[…] Ich habe die Veranstaltung in Herford besucht, und sie hat mich auch sehr beeindruckt. Im kommenden November haben wir eine Klausurtagung, in der sich der Vorstand der DDL inhaltlich konstituieren wird. Ich werde bei dieser Tagung dem Vorstand auch von meinen Erfahrungen und Eindrücken bei der Veranstaltung in Herford berichten. Aus dieser Besprechung wird dann eine offizielle Haltung der DDL zu diesem Thema beschlossen. Ich bitte Sie daher um ein wenig Geduld, diese Beschlusssache abzuwarten, da ich das nicht allein entscheiden kann. […]

Bisher hat sich leider noch nichts ergeben, aber hier ist zumindest die Bereitschaft da, sich mit diesem für Betroffene so leidvollen Thema kritisch auseinanderzusetzen.

Die Stiftung und Herr Hegerl betonen zwar immer wieder (und halten es auch in ihrer Satzung fest), dass sie von der Pharmaindustrie unabhängig sind. Herr Hegerl selbst erhält für Vorträge und als Berater von verschiedenen Pharmafirmen allerdings Bezüge, dies gibt er auch offen zu und mit etwas Recherche im Internet lässt sich das leicht feststellen. Er selbst sieht darin keinen Konflikt, was die Arbeit und die Unabhängigkeit der Stiftung angeht.

Die Stiftung, deren 1. Vorsitzender er ist und die er nach seinen Überzeugungen unter dem Einfluss der Pharmaindustrie, leitet. Da liegt es doch Nahe, dass diese Stiftung eben nicht unabhängig von der Pharmaindustrie ist und deshalb diese Medikamente als harmlos, nicht abhängig machend und wirksam bei jeder Form von Depressionen zur Behandlung empfiehlt. Eine kritische Auseinandersetzung findet gar nicht statt. Das ist ein Schlag in das Gesicht all Derjenigen, die ganz andere Erfahrungen gemacht haben, die es das Leben gekostet hat, wie der Fall Stewart Dolin und viele andere beweisen.

Wenn Sie in die USA schauen, werden Sie feststellen, dass man dort schon längere Zeit insbesondere wegen der Kirsch-Studie viel kritischer mit diesem Thema umgeht und es inzwischen mehrere professionelle Organisationen gibt, die sich öffentlichkeitswirksam engagieren und berichten, wie z. B. Mad in America oder in Großbritannien David Healy und die Dokumentarfilmerin Katinka Blackford Newman (selbst Betroffene) mit Ihrer Website The Pill that steals auf der Betroffene ihre eigene SSRI-Story erzählen können, auch Angehörige von Personen, die sich unter der Einnahme oder beim Versuch des Absetzens von SSRI-Antidepressiva das Leben nahmen.

Ich würde Sie bitten sich speziell diese Seite anzusehen, denn dort werden die Bilder der Personen gezeigt und dazu gehören leider auch Kinder und Jugendliche, die aufgrund der festgestellten Risiken der FDA gar nicht mit diesen Medikamenten behandelt werden dürfen (das Suizidrisiko ist hier um bis zu 50% erhöht). GlaxoSmith&Kline, der Hersteller von Paroxetin bzw. Paxil (USA), Seroxat (UK), musste 2012 die Rekordstrafe von 3 Milliarden US-Dollar an die amerikanische Justiz bezahlen, weil man das Medikament zur Behandlung von Depressionen bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren beworben hatte (anders, als in Deutschland, dürfen in den USA Pharmafirmen ihre Produkte direkt bewerben), obwohl das Mittel von der US-Gesundheitsbehörde FDA dafür nicht zugelassen war.

Sie setzen sich sehr für das Wohl von Patienten ein, z. B. über »Humor hilft heilen« und kürzlich waren Sie selbst für eine Dokumentation für einige Tage in einer Psychiatrie. Ihr Engagement finde ich großartig, ebenso wie Ihre Bücher. Ich schätze Sie als Persönlichkeit und ihre Arbeit sehr. Ich würde mir wünschen, dass Sie sich als Mitglied des Stiftungsrates genauer ansehen würden, welche Positionen die »Stiftung Deutsche Depressionshilfe«, unter dem Vorsitz von Herrn Ulrich Hegerl, einnimmt.

Die Stiftung betont immer wieder, dass sie die Interessen ALLER Menschen mit Depressionen in der Öffentlichkeit vertritt und den Anspruch hat, Depressionen zu entstigmatisieren.

Ich frage Sie, wie kann eine Selbsthilfe-Organisation, wie diese Stiftung die Interessen ALLER Menschen mit Depressionen vertreten, wenn Sie Diejenigen ausschließt, die schlimme Erfahrungen mit der Einnahme und/oder dem Absetzen von SSRI-Antidepressiva gemacht haben, indem sie deren leidvollen Erfahrungen einfach systematisch leugnet? Indem Sie uns als Betroffene ausschließt, vertritt sie nicht mehr die Interessen ALLER Menschen mit Depressionen, denn dann würden wir Betroffene nach dieser Definition gar keine Depression haben.

Daher würde ich Sie im Namen aller Betroffenen um eine schriftliche Stellungnahme bitten und mir folgende Fragen zu beantworten:

  • Sind Ihnen die Studien von Professor Kirsch, David Healy und des Committee on Safety of Medicines – CSM/MCA – UK bekannt?
  • Kennen Sie die Position der Stiftung Deutsche Depressionshilfe zu diesen Themen?
  • Teilen Sie diese Position und ist Ihnen bewusst, dass Sie die Fakten zu diesen Themen damit ebenso leugnen, wie Herr Hegerl und die Stiftung?
  • Werden Sie, wenn Ihnen die Fakten und Studien bekannt sind auch weiterhin dem Stiftungsrat angehören und für die Stiftung mit Ihrem guten Namen werben?

Meiner Meinung nach können Sie, wenn Sie Ihre Glaubwürdigkeit und Ihren guten Ruf bewahren wollen, nicht länger diese Organisation unterstützen und dafür werben. Es sei denn, es würde Ihnen gelingen, Herrn Hegerl von seinem Irrweg abzubringen.

Sollte ich keine Antwort von Ihnen erhalten, werde ich dies dementsprechend in meinem Beitrag kommentieren, ebenso, wenn ich Ihre Stellungnahme nicht publizieren darf. Es geht hier um die Gesundheit und das Leben von Menschen und die Fakten sind so erdrückend, dass niemand sie länger leugnen kann. Es entsteht dadurch sehr großes Leid und es handelt sich auch nicht nur um ein paar wenige Betroffene, das werden Sie feststellen, wenn Sie das ADFD besuchen. Wenn Sie meine Korrespondenz mit Herrn Hegerl lesen, werden Sie feststellen, dass ich beharrlich und hartnäckig bin und nicht so schnell locker lassen werde.

Mit freundlichem Gruß

Markus Hüfner

Sobald mir eine Stellungnahme vorliegt, werde ich diese hier und im ADFD veröffentlichen.

Nachgehakt am 2. Februar 2018:

Da ich noch immer keine Antwort von Eckart von Hirschhausen bekommen habe, habe ich noch mal nachgehakt:

Es wäre schön, wenn Sie überhaupt eine Reaktion zeigen würden oder ist Ihnen das wirklich vollkommen egal? Mein Blog mag keine große Aufmerksamkeit haben, noch nicht, aber das ADFD ist erste Anlaufstelle für Betroffene, dort gibt es 78.000 Beiträge von Patienten, die Probleme mit SSRI-Antidepressiva haben. Ich frage mich, warum Herr von Hirschhausen immer wieder die Überzeugungen von Anderen, so z.B. in der Debatte von Schulmedizin und Homöopathie, infrage stellt, seine eigenen Überzeugungen aber nicht. Bei passender Gelegenheit werde ich auch einen Leserbrief in unserer Tageszeitung darüber veröffentlichen, da ich mit dem Redakteur gut befreundet bin. Wie sehr man sich doch in Menschen täuschen kann ist immer wieder erstaunlich. Unter meinen Freunden und Bekannten, die meine leidvolle SSRI-Geschichte kennen, herrscht blankes Entsetzen, dass ein gebildeter und kluger Mensch, wie Eckart von Hirschhausen sich für derartige Propaganda benutzen und womöglich bezahlen lässt.

Mit freundlichem Gruß

Markus Hüfner

Antwort der Pressestelle vom 02. Februar 2018:

Sehr geehrter Herr Hüfner,

entschuldigen Sie die verzögerte Rückmeldung.
Der Vorgang liegt noch bei Herrn Dr. von Hirschhausen, der momentan sehr viel unterwegs ist.
Ich werde in den nächsten Tagen wieder auf Sie zukommen.

Mit besten Grüßen

Evelyn Höller
Büroleitung
DR. ECKART von HIRSCHHAUSEN

Schreiben an Frau Höller vom 14. Februar 2018

Da ich noch immer keine Antwort bekommen habe, habe ich erneut nachgehakt:

Guten Tag Frau Höller,

leider habe ich bisher noch nichts von Ihnen gehört. Daher nutze ich die Gelegenheit Herrn von Hirschhausen ein wichtiges Buch zur Problematik zu empfehlen, damit er sich fundiert informieren und sich selbst eine Meinung dazu bilden kann. Das Buch heißt Neue Antidepressiva, atypische Neuroleptika: Risiken, Placebo-Effekte, Niedrigdosierung und Alternativen. Mit einem Exkurs zur Wiederkehr des Elektroschocks und ist von den Autoren Peter Lehmann, Volkmar Aderhold, Marc Rufer und Josef Zehentbauer.

Besonders möchte ich auf das Geleitwort zum Buch von Prof. Dr. med. Dr. phil. Andreas Heinz von der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie (CCM) der Charité Berlin hinweisen, da es die Seriösität und Wichtigkeit dieses Buches unterstreicht. Außerdem macht es deutlich, wie ernst die Charité Berlin diese Problematik mittlerweile selbst nimmt, was nicht zuletzt auch die von der Charité, unter der Leitung von Prof. Dr. Hendrik Walter, in Zusammenarbeit mit der Psychiatrischen Universitätsklinik Zürich durchgeführte Antidepressiva Absetzstudie (AIDA) zeigt. Es ist die erste Langzeitstudie zur Absetzproblematik neuer Antidepressiva. Das Geleitwort zum Buch finden Sie in der Anlage.

Dieses Buch sollte Pflichtlektüre für alle Ärzte sein, die Psychopharmaka verschreiben, damit diese nicht weiterhin leichtfertig verschrieben werden und vor allem NICHT ohne den Patienten über die Risiken und Nebenwirkungen insbesondere von neuen Antidepressiva und atypischen Neuroleptika zu informieren. Gerade zu Letzterem ist jeder Arzt laut eines Urteils des BGH selbst dann verpflichtet, wenn die Risiken und Nebenwirkungen aus dem Beipackzettel bereits hervorgehen. Sie begehen laut der Anwältin Marina Langfeldt, die sich im Nachwort der Rechtslage widmet, ansonsten eine Straftat (ebenfalls im Anhang). Meiner Meinung nach ist es höchste Zeit, dass Ärzte, die leichtfertig und ohne Aufklärung des Patienten diese Medikamente verschreiben, weil sie glauben, sie seien harmlos, kritisch ihre bisherigen Überzeugungen zur Problematik hinterfragen. Dieses Buch ist ebenso wie das Buch Unglück auf Rezept: Die Antidepressiva-Lüge und ihre Folgen von Sabine und Peter Ansari und Tödliche Psychopharmaka und organisiertes Leugnen von Peter C. Gøtzsche dafür bestens geeignet.

Gerne möchte ich Herrn von Hirschhausen die Gelegenheit geben, sich durch das Lesen dieses Buches über die neuesten Studien und Fakten zu informieren, ebenso wie über die AIDA-Studie. Das benötigt nicht viel Zeit.

Daher wäre es im Interesse aller davon Betroffenen, wenn eine Stellungnahme zu meiner ersten Anfrage vom 12.01.2018 bzgl. der Tätigkeit von Herrn von Hirschhausen für die Stiftung Deutsche Depressionshilfe möglichst zeitnah erfolgen würde. Meine Leser und Betroffene im ADFD (Antidepressiva Forum Deutschland) sind sehr an der Stellungnahme von Herrn von Hirschhausen interessiert, gerade weil diese Stiftung durch die enge Zusammenarbeit ihres ersten Vorsitzenden Ulrich Hegerl mit der Pharmaindustrie nicht ganz unumstritten ist und es auch bereits mehrere Berichte in den Medien über eine naheliegende Beeinflussung durch die Pharmaindustrie gab. Herr Hegerl weigert sich weiter in jeder Hinsicht sich mit dieser Problematik kritisch auseinanderzusetzen, in dem er seine eigenen Überzeugungen erst gar nicht hinterfragt. Im Namen aller von dieser Problematik betroffenen würde ich mir wünschen, dass Herr von Hirschhausen dazu bereit ist.

Hier ein Beitrag von Zeit Online über Herrn Hegerl:

Aus dem Schatten ans Licht

Hier eine bestätigte Zuwendung durch Lilly Pharma:

https://correctiv.org/recherchen/euros-fuer-aerzte/datenbank/empfaenger/ulrich-hegerl-leipzig-de-1/

Wenn man sich die Mühe macht, findet man noch weitere solche Zahlungen, auch von anderen Herstellern, so war bzw. ist er Prof. Mitglied in den Advisory Boards von Lundbeck und Servier, Berater für Bayer Pharma und Referent für Roche Pharma.

Mit freundlichem Gruß

Markus Hüfner

Auch depression-heute.de hat einen kritischen Beitrag über Herrn von Hirschhausens Überzeugungen zur Problematik verfasst:

von Hirschhausen enttäuscht über Depressionen

Aloha

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Veröffentlicht von

Mein Name ist Markus Hüfner. Ich bin Blogger, Webdesigner und Künstler. In diesem Blog schreibe ich über meine Erfahrungen mit der Heilkraft der buddhistischen Psychologie und dem richtigen Reduzieren und Absetzen von Psychopharmaka auf Stand der aktuellen Wissenschaft.