Persönliche Stellungnahme zum Ausschluss aus den Facebook-Absetzgruppen und dem ADFD jetzt Psyab.net

veröffentlicht am 31.05.2022 auf meiner Facebookseite. Ergänzende Stellungnahme vom 15.06.2022 gelöschte Dateien in der Gruppe

Ich bin raus! Raus aus allen Gruppen. Rausgemobbt, weil die Administratorin Marion dachte, ich wolle ihre Gruppe übernehmen (und sie dann absetzen), was manche Leute für Phantasien haben. In den Gruppen wird das offenbar nicht kommuniziert, denn ich bekomme vermehrt anfragen, was denn los ist?

Wer meine Beiträge lesen möchte, der kann das ab jetzt über meine Facebookseite:

https://www.facebook.com/diepsychopharmakafalle

Ich werde dort aber nicht mehr beratend tätig sein. Ich stelle nur relevante Infos zur Verfügung. Alle relevanten Studien können auf meiner Website kostenlos unter dem folgenden Link gelesen und heruntergeladen werden bzw. auf anderen Seiten, auf die ich verlinkt habe.

Studien und Publikationen zum Download

Stellungnahme zu den erhobenen Vorwürfen

Ich habe diese Facebook-Absetzgruppe ca 2 Jahre mit meiner Kollegin M. moderiert, eigentlich die Aufgabe der Administratorin. Ich schlug ihr vor, uns doch offiziell zu Moderatoren zu machen, sie lehnte das ab. Die Gruppenregeln waren ihr egal und dann erfuhr ich auch noch, dass sie selbst keine Betroffene ist.

Das ist für mich ein No Go! Und das dies nicht offen mitgeteilt wird, ist eine Täuschung der Mitglieder. Eine Selbsthilfegruppe kann nur von Betroffenen geleitet und moderiert werden. Das teilte ich ihr mit und schlug vor einen Betroffenen mit viel Erfahrung zum Administrator zu machen und ich hatte mitgeteilt, dass ich das nicht machen werde. Eine Absetzgruppe mit 1500 Mitgliedern und nur eine Admin, die nicht mal Betroffene ist. Sie lehnte das ab bzw. ging gar nicht darauf ein.

Ich fragte sie auch, wozu denn die Gruppenregeln da seien, wenn niemand darauf achtet, dass sie eingehalten werden? Hier schlug ich vor Moderatoren einzusetzen. Sie lehne auch das ab.

Schließlich sagte ich ihr, dass sie nicht über das nötige Fachwissen verfügt und sie sich auch dafür jemanden zu suchen. Auch das lehnte sie ab.

Sie sagte mir dann, dass die Statistik der Facebookgruppe zeigen würde, dass ich der Aktivste in den letzten 4 Wochen war. Ich sagte zu ihr, dass dies eher negativ zu bewerten ist, denn als Admin sollte sie diejenige sein, die am aktivsten ist. Sie hat sich gar nicht mehr um die Gruppe gekümmert.

Sie hat das alles als unwahre Vorwürfe und Unterstellungen bezeichnet. Es sind aber Tatsachen. Ich kann nichts dafür, wenn sie sich gekränkt fühlt, wenn ich ihr das sage. Es musste aber jemand sagen. Die Zustände in der Gruppe waren katastrophal.

Ich verließ die Gruppe dann. Einige Wochen später trat ich wieder ein, weil ich mir sorgen um die Betroffenen machte, die nicht die Betreuung und Informationen bekamen, die wichtig sind. Ich fühlte mich mit ihnen verbunden.

Dann vor wenigen Tagen beschwerte sich ein Mitglied, warum hier denn niemand darauf achtet, dass die Gruppenregeln eingehalten würden oder das es gesundheitsgefährdende Empfehlungen von Mitgliedern an andere Mitgliedern gab, wie Kaltenzug, ich weiß es nicht mehr. Ich antwortete scherzhaft dass er darauf lange warten könne, eher friert die Hölle zu, da die Gruppe von einer Admin geleitet würde, der die Gruppenregeln gleichgültig seien, der das nötige Fachwissen fehlen würde und die keine Betroffene sei.

Kurz danach wurde ich ausgeschlossen.

Die Begründungen (die nicht offiziell in der Gruppe kommuniziert wurden) dafür waren:

1. Ich würde zu viel über den Buddhismus schreiben. Richtigstellung: Ich habe über die buddhistische Psychologie säkular geschrieben, die inzwischen Grundlage aller neuen Verhaltenstherapien ist wie ACT Akzeptanz und Commitment-Therapie (die ich selber mache). Dabei liegen die Schwerpunkte auf Achtsamkeit, Selbstmitgefühl, Akzeptanz und Werten. Es gibt noch andere. Es ist ein Paradigmenwechsel, das völlige Gegenteil der westlichen Psychologie wie der kognitiven Verhaltenstherapie.

Diese Therapien sind sehr erfolgreich und das in sehr kurzer Zeit. Meine Intention war andere Wege, als die bisherigen den Mitgliedern zu eröffnen, wie sie heilsamer mit dem Entzug und den physischen und psychischen Entzugssymptomen umgehen zu lernen.

Viele fanden diese Beiträge hilfreich und ja meine Beiträge sind auch oft länger, weil manches nicht in Twitterformatlänge gesagt werden kann.

Es gab Kommentare die lauteten so: Ich habe Deinen Beitrag nicht gelesen (alterntiv nicht ganz gelesen), habe aber folgende Meinung dazu.

Wie kann man einen Kommentar zu einem Beitrag schreiben ohne diesen gelesen zu haben? Das geht nicht, man kennt ja gar nicht den Inhalt. Ich vermute diese Personen haben nur den Titel gelesen und waren darüber empört.

2. Ich schreibe zu viel über Suizid. Das ist eine Absetzgruppe und da gibt es einige sehr schwere Fälle. Ich kenne welche, die sind zum Pflegefall geworden und es bringen sich auch Menschen um, wenn sie die Entzugssymptome nicht mehr länger ertragen. Prominentes Beispiel Dr. Ed White, Psychiater und Betroffener, hatte eine eigene Absetzgruppe und führte Studien mit Absetzgruppen durch. Die wichtigste hier:

Tapering antidepressants: Why do tens of thousands of people turn to Facebook groups for support?,

die für uns sehr wichtig waren. Er hatte eine Familie, eine erfüllende und wichtige Arbeit, aber die Entzugssymptome waren irgendwann stärker! Ich fühle mit seinen Lieben, mögen sie Ruhe und Frieden finden.

Arbeit im ADFD (Antidepressiva Forum Deutschland)

Der nächste Vorwurf war, dass ich ja schon früher in anderen Gruppen Probleme gehabt hätte. Das ist richtig, im ADFD. Eine Moderatorin meinte zu mir, so toll könne mein Weg, den ich auf der Website zeige und der auf ACT und damit auch auf der buddhistischen Psychologie gründet, ja nicht sein, da ich ja noch immer abhängig sei von Antidepressiva.

Hätte die Moderatorin sich meine Website wirklich angesehen, dann hätte sie erfahren, dass ich mit dieser Methode zwei Benzodiazepin-Entzüge geschafft habe. Schließlich wurde mir noch vorgeworfen, ich würde meinen Weg als den einzig waren Weg anpreisen. Auch das stimmt nicht, ich schreibe, dass es einer von vielen sein kann.

Sie wurde dann ziemlich wütend, wie das eben so ist, wenn man im Irrtum ist und nicht den Mut hat, das zuzugeben. Außerdem ist man im ADFD damals davon überzeugt gewesen, dass Nährstofftherapie nichts bringt und nur Abzocke ist (ich weiß nicht, ob das noch immer so ist). Also wurde ich ausgeschlossen, d.h. ich kam dem zuvor und trat freiwillig aus.

Ich wurde immer wieder zum Objekt gemacht. Einem Objekt der Wünsche, Vorstellungen, Begierden, Wahrnehmungen anderer. Der Neurobiologe Gerald Hüther sagt, wenn man einen Menschen zum Objekt macht, dann nimmt man ihm die Würde.

Manche sahen in mir einen Hardliner, der jede Form von Psychopharmaka ablehnt. Auch das stimmt nicht. Ich habe aber bestimmte Vorstellungen, wann man was gibt und vor allem nur für kurze Zeit, da mit Einnahmedauer das Risiko der körperlichen Abhängigkeit steigt.

Ich habe in diesen zwei Jahren Studien und Fachartikel übersetzt, eigene Beiträge über den Entzug und wie man diesen selbstmitfühlend annehmen kann publiziert, darunter der wichtige Fachartikel von Dr. Horowitz (Psychiater und Betroffener) wie man SSRI Antidepressiva sanft reduziert und absetzt.

Ich habe alles gegeben, mehr als mir gut tat und es hat mich vermutlich den erfolgreichen Entzug gekostet.

Für mich Stand immer das Wohl der Gruppe und des Einzelnen im Vordergrund.

Wer meine Kommentare gelesen hat, wird festgestellt haben, dass ich fast jeden Kommentar damit beginne, der Person mein Mitgefühl auszudrücken. Der buddhistische Lehrmeister Thich Nhat Hanh sagt, dass man so seine volle Präsenz dem anderen zeigt: Ich sehe Dich, ich sehe Deinen Schmerz und Leid und ich teile es.

Erst danach ist es angebracht Ratschläge zu geben. Der Psychologe und Arzt Russ Harris hat in seinem Buch … eine Liste erstellt, wie man reagieren kann, wenn man mit dem Leid einer Person konfrontiert wird und eine Liste mit typischen Sprüchen, die alle gut gemeint sind, aber gar nicht helfen. (Link)

Im Buddhismus macht man das so, bevor man Ratschläge gibt. Man zeigt der Person: Ich sehe Dich, ich sehe Deinen Schmerz, man ist präsent Ich habe öfters »Sätze der liebende Güte« hinzugefügt. Ich bin immer geduldig gewesen, ich war immer wertschätzend, verständnisvoll und mitfühlend gegenüber der betroffenen Person.

Wir schreiben in diesen Gruppen stets so leicht über Mitgefühl und Vergebung (Link Beitrag), wenn es aber darum geht, das auch praktisch zu tun, dann können das nur wenige. Ich habe das gelernt. Ich vergebe Marion (Administratorin der Gruppe), was sie mir angetan hat, weil ich es verstehen kann. Meine Kollegin M. trifft keine Schuld, das Timing war beschissen.

»Das scharfe Schwert des Mitgefühls.«

Im Buddhismus (ja da kommt ihr jetzt nicht drum rum) gibt es eine wie ich finde sehr schöne Bezeichnung »Das scharfe Schwert des Mitgefühls.« Es bedeutet, dass man jemanden vergibt und mitfühlend ist, der einem oder jemand anderen Leid zugefügt hat oder noch immer zufügt, sagt, dass man es versteht, warum diese Person das tut, dass man deshalb mit ihr mitfühlt, aber das es nicht richtig ist und auch nicht toleriert wird.

Ich weiß nicht, was einige Menschen am Buddhismus bzw. der buddhistischen Psychologie so stört. Sämtliche neueren Forschungen in der Neurologie und Psychologie zeigen, dass diese Psychologie sehr gut hilft und das seit 2500 Jahren.

Ist sie einfach? Nein gewiss nicht, man lenkt seine Aufmerksamkeit hin und nicht weg von, hin zu den Gedanken, um zu erkennen, dass sie nichts weiter als Worte, Bilder und Filme in unserem Kopf sind. Das entspricht der menschlichen Natur, das hat schon Albert Einstein erkannt, wir können unsere Gedanken kaum kontrollieren.

Sie ist das exakte Gegenteil zu der Reparaturmedizin, wie Gerald Hüther es nennt, wo der Mensch sich als Maschine sieht und glaubt, wenn ein Teil kaputt ist, dann wird es eben ersetzt, Hüfte, Kniegelenke, krankhafte Organe werden ersetzt, warum soll das nicht auch mit dem Gehirn funktionieren? Spannend zu erfahren, wie das geschehen konnte, der Philosoph Richard David Precht erklärt es in einem seiner Bücher.

Zu erst die Illusion, man könne die Gedanken kontrollieren. Es ist nicht so, dass man sie gar nicht kontrollieren kann, aber deutlich weniger, als Psychiater behaupten.

Dann der Mythos vom biochemischen Ungleichgewicht im Gehirn an Botenstoffen als Ursache für Depressionen (u.a. psychische Erkrankungen) und die Beseitigung bzw. Wiederherstellung durch die Gabe von Antidepressiva. Etwas Chemie und alles ist wieder im Gleichgewicht. Die meisten von uns Wissen, so einfach ist das nicht, mitunter zerstört es das eigene Leben und das von anderen, weil man nicht mehr runter kommt von den ganzen Psychopharmaka.

Das bemerkenswerteste ist, dass alle meine Empfehlungen noch am Tag meines Ausschlusses umgesetzt wurden. Es gibt jetzt eine Admin, die Fachwissen hat, es gibt Moderatoren, die beraten und auf die Gruppenregeln achten, eine davon ist M., meine ehemalige Kollegin und das beruhigt mich, denn M. hat mindestens so viel Wissen wie ich und die gleichen Vorstellungen, wie man eine Gruppe leitet.

Ich habe mein Ziel erreicht, leider bin ich nicht mehr dabei.

Den schönsten Satz dazu sagte eine liebe Freundin:

Deine Worte sind zu wertvoll!

Alles Liebe und Danke für Euer Vertrauen

Ergänzende Stellungnahme Stellungnahme vom 31.05.2022.

Veröffentlicht von

Das bin ich: Blogger, Webdesigner und Künstler. In diesem Blog schreibe ich über meine Erfahrungen mit der Heilkraft der buddhistischen Psychologie und dem Absetzen von Psychopharmaka. Ich gebe wertvolle Tipps und zeige einen erfolgreichen Weg aus der Psychopharmaka-Falle durch das A-B-S-Konzept.