Leserbriefe an die Fuldaer Zeitung

Die wirklich teuren Flüchtlinge sind die Steuerflüchtlinge

Lesedauer: 2 Minuten

Warum fliehen diese Menschen zu uns? Sie fliehen vor dem Krieg und Terror, der auch durch deutsche Waffenexporte ermöglicht wird. Die sogenannten „Wirtschaftsflüchtlinge“ fliehen vor der expansiven Wachstumspolitik des Westens, der sich dem Leitsatz „Wachstum zum Erhalt des Status Quo um jeden Preis ausgeliefert hat“ und diesen durch Freihandelszonen absichert, die arme Länder ausschließen. Unser Wohlstand ist zum großen Teil auf dem Leid der Menschen aufgebaut, die zu Hungerlöhnen für uns billige Konsumartikel produzieren. Es ist beinahe schon zynisch: Die Menschen fliehen vor UNS zu UNS.

Die wirklich teuren Flüchtlinge, das sind übrigens nicht die, die vor Krieg und Terror fliehen oder aus der Armut heraus hier ein besseres Leben suchen, wozu sie jedes Recht der Welt haben. Die wirklich teuren, das sind die Steuerflüchtlinge, das sind die Konzerne und die reichsten Familien, die alle Privilegien, die Deutschland hat genießen, aber aus Gier die öffentliche Hand jedes Jahr um bis zu 100 Milliarden Euro prellen. Für diese „Wirtschaftsflüchtlinge“ sollten wir die Grenzen dicht machen. Große Teile der Finanzwirtschaft sind Verbrecher, die einen kalkulierten Raubzug durchführen, der auf Kosten der Ärmsten stattfindet. Wie Frau Wagenknecht von den Linken kürzlich sagte:
„Nur wenn das Gefühl, es geht bei uns gerecht zu, sich wieder einstellt, nur dann werden wir es schaffen, die Integration zu leisten und die Willkommenskultur zu erhalten.“
So richtig heuchlerisch und abstoßend sind allerdings diejenigen, die Menschen, die sich für Flüchtlinge einsetzen, die gegen TTIP demonstrieren als »Gutmensch« oder »Wutbürger« beschimpfen? Der Sozialpsychologe Harald Welzer sagt:
„Das dumpfe Einverstanden sein zeigt sich vor allem darin, dass wir widerspruchslos in einer Kultur leben, in der »Gutmensch« genauso als Beleidigung gilt wie »Wutbürger«. Dabei sind das doch nur die absichtlich beleidigenden Äußerungen der mit allem Einverstandenen gegen die, die ihnen am eigenen Beispiel demonstrieren, dass es keinen, aber auch nicht den geringsten Grund gibt, stolz noch auf die eigene soziale Impotenz zu sein. Schließlich sind die so Beschimpften ja Menschen, die für etwas eintreten, und dagegen kann man ja nur sein, weil das die eigene Lethargie in Frage stellt. Anders gefragt: Sind »Schlechtmenschen« das Rollenmodell, das Sie favorisieren? Wollen Sie selber einer sein?“

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Veröffentlicht von

Mein Name ist Markus Hüfner. Ich bin Blogger, Webdesigner und Künstler. In diesem Blog schreibe ich über meine Erfahrungen mit der Heilkraft der buddhistischen Psychologie und dem richtigen Reduzieren und Absetzen von Psychopharmaka auf Stand der aktuellen Wissenschaft.