Hast du dich jemals gefragt, wie du mit deinen dunkelsten Gedanken umgehen kannst? In diesem Beitrag stellen wir dir eine Methode vor, um negative Gedanken kreativ zu hinterfragen und sie besser zu verstehen. Du wirst lernen, deine zehn schlimmsten Gedanken niederzuschreiben und sie durch einen Perspektivwechsel als Teil einer Geschichte über dich selbst zu betrachten. Du erkennst, das negative Gedanken als Wegweiser zu unseren tieferen Werten und Bedürfnissen dienen können.
10 schlimme Gedanken aufschreiben
Liste auf ein Blatt Papier untereinander Deine 10 schlimmsten Gedanken auf. Drehe das Blatt um. Stell Dir nun vor, diese schlimmen Gedanken wären der Inhalt eines Buches oder eines Films über Dich. Wie wäre der Titel dieses Films oder dieses Buches?
Es ist wichtig, dass der Titel zu Dir passt.
Zum Beispiel: Ich bin ein hoffnungsloser Fall
Schreibe den Titel in die Mitte des Blattes.
Schreibe über diesen Titel:
»Aha, hier kommt Sie wieder die alte Geschichte:«
Schreibe unter den Titel:
»Vielen Dank, lieber Verstand, dass Du mich darauf aufmerksam machst.«
Schreibe darunter:
»Was mir wirklich wichtig ist:«
Liste nun Deine 5 wichtigsten Werte auf:
Zum Beispiel:
- Achtsamkeit
- Beharrlicheit
- (Selbst)mitgefühl
- Kreativität
- Genuss
Drehe das Blatt wieder um und lies die Gedanken.
Dreh das Blatt erneut um und lies, was auf der Rückseite steht.
Bemerke dann, was passiert, welche Gedanken Du jetzt hast und was Du jetzt fühlst?
Normalerweise ist es so, dass Du bemerken wirst, was Dir diese »schlimmen Gedanken« sagen möchten, warum Du diese Gedanken hast. Sie zeigen Dir, was Dir wirklich wichtig ist in Deinem Leben. Sie möchten Dich nicht quälen oder zerstören, das tut kein gesunder Organismus. Diese Gedanken sagen Dir, dass
- Du ein normaler Mensch mit Herz bist,
- es da Dinge von Bedeutung gibt in Deinem Leben und
- das, was Dir wirklich wichtig ist, emotional weh tun kann, weil es Dir wichtig ist!
Falte diesen Zettel zusammen und trage ihn bei Dir. Nimm ihn mehrmals am Tag heraus und lies Dir Deine Gedanken aufmerksam durch und dreh das Blatt um und lies die Rückseite.
So machst Du Dir immer und immer wieder bewusst, dass diese Gedanken mit Deinen Werten in Zusammenhang stehen und das diese Gedanken trotzdem nur Worte in Deinem Kopf sind, die Dir Dein Verstand erzählt. Durch das Benennen dieser »Geschichte«Wahre Geschichten
Manchmal sind Geschichten wahr bzw. werden wahr. Wir sind alle sterblich, das ist wahr. Aus der Sicht von ACT macht das keinen Unterschied, es sind auch weiterhin Worte, Bilder oder Filme in Deinem Kopf.
Es kann sein, dass Du mehrere Glaubenssätze bzw. Geschichten hast. Wähle zum üben, eine die nicht wahr ist und wenn Du sie annehmen kannst, gehe zur nächsten und zum Schluss zu einer, die wahr ist oder wird.
Meine 10 schlimme Gedanken
- Ich werde das Leiden, Sterben und den Tod meiner Eltern nicht ertragen und vorher Suizid begehen.
- Ich werde die Psychopharmaka niemals absetzen können und Suizid begehen.
- Ich werde in der Psychiatrie landen und dort fixiert werden, das ertrage ich nicht.
- Ich werde das, was ist niemals annehmen können, ich bin zu schwach, mir fehlt jede Bereitwilligkeit.
- Mama wird Papas Leiden nicht ertragen und Papa muss in ein Pflegeheim.
- Mama stirbt vor Papa oder muss in die Psychiatrie.
- Ich werde niemals eine intime Partnerschaft haben.
- Meine Eltern haben wegen mir kein gutes Leben.
- Ich werde die Entzugssymptome durch die Reduzierung nicht ertragen.
- Ich bin ein Versager, ich bin unfähig Verantwortung für mich zu übernehmen und meine Eltern davon verschonen, das ist erbärmlich, mutlos.
- Ich bin nicht mehr bereit alles zu tun, was möglich wäre , ich bin enttäuscht von mir selbst, ich bin wütend auf mich und schäme mich.
Meine Geschichte heißt Die Geschichte von der Suizidfalle
.
Ich werde zerbrechen am Leiden meiner Eltern und Suizid begehen. Ich beschreibe diese Geschichte im folgenden Beitrag und erkläre, wie sich diese Geschichte auflösen würde, wenn es aktive Sterbehilfe in Deutschland gäbe. Es ist ein zweiteiliger Beitrag.
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